Erste Hilfe beim Hund

© Matthias Zomer / PEXELS

Was tun, wenn der Hund bewegungslos am Boden liegt? Jeder Halter sollte Erste Hilfe beim Hund leisten können.
Das ABC-Schema der Wiederbelebung gibt eine erste Orientierungshilfe.

  Erstversorgung bei Unfällen und Verletzungen

Bleibt der Hund nach einem Unfall regungslos und atmet nicht mehr, sollten Sie nicht zögern. Ergreifen Sie umgehend lebensrettende Sofortmaßnahmen, da das Gehirn nur zwei bis drei Minuten ohne Sauerstoff auskommt. Danach können Schäden zurück bleiben. Um den Hund optimal zu versorgen, sind zwei Helfer notwendig. Bitten Sie daher einen hundefreundlichen Passanten um Hilfe. Für die Wiederbelebung lässt sich dann das ABC-Schema aus der Humanmedizin anwenden:

A    wie „Atemwege frei machen“

Öffnen Sie zuerst das Maul des Hundes und drehen Sie seinen Kopf zum Licht, damit Sie so weit wie möglich Einblick in die Maulhöhle erhalten. Der Fang lässt sich am besten durch zwei Binden öffnen, die Sie um Ober- und Unterkiefer wickeln und anschließend auseinanderziehen. Holen Sie die Zunge sanft nach vorn heraus, um Fremdkörper wie beispielsweise Erbrochenes auszuräumen. Tiefer sitzende Fremdkörper in Luft- oder Speiseröhre können Sie mit dem Heimlich-Griff lösen. Bringen Sie dafür einen größeren Hund in Seitenlage. Drücken Sie Ihre Faust knapp hinter dem Rippenbogen fest in den Bauch. Machen Sie dann einen kurzen Schlag zur Lunge hin, sodass der Fremdkörper nach außen befördert wird. Kleinere Hunde können Sie an den Hinterbeinen nach unten halten und vorsichtig schütteln, bis der Fremdkörper entfernt ist. Vorsicht: Bei Wirbelsäulenverletzungen sollten Sie dies nicht tun!

B    „Beatmung“

Sind Fremdkörper beseitigt und der Hund atmet immer noch nicht selbstständig, müssen Sie mit der Beatmung beginnen. Legen Sie den Hund dafür auf die rechte Seite und knien Sie sich vor ihn. Strecken Sie den Kopf des Hundes vorsichtig. Umschließen Sie dann den Fang mit Ihrer Hand und blasen Sie alle drei Sekunden Luft in die Nase des Hundes. Der Brustkorb des Hundes sollte sich dabei heben, wie bei einer selbständigen Atmung. Die Beatmungsfrequenz ist etwas langsamer wie Ihre normale Atemfrequenz. Versuchen Sie die Beatmung mindestens zehn Minuten durchzuführen. Sobald der Hund wieder selbständig atmet, können Sie aufhören.

C    wie „Circulation“ (den Kreislauf stabilisieren)

Überprüfen Sie den Kreislauf des Hundes. Können Sie keinen Herzschlag oder Puls fühlen, müssen Sie mit der Herzmassage beginnen. Bringen Sie dazu den Hund in die rechte Seitenlage. Am besten legt ein zweiter Helfer einen Handballen auf die Rippen nahe dem Ellenbogen und drückt mit der anderen Hand fünf- bis zehnmal schnell nach unten. Gleichzeitig kann die Beatmung fortgeführt werden. Kontrollieren Sie im Abstand von ein bis zwei Minuten, ob Sie einen Herzstoß oder den Puls fühlen können.

  Erste-Hilfe-Kurs zahlt sich aus

Wissen über Notfälle bleibt am besten durch praktische Übungen abrufbar. Gelesenes wird in Ausnahmesituation schnell vergessen. Daher lohnt es sich für Hundebesitzer Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. Hundeschulen, Volkshochschulen und zum Beispiel der Arbeiter-Samariter-Bund bieten Kurse für Interessierte an.

  Veteri-Tipp