Galgo Español

FCI Kassifikation: 285

Widerrist: Rüden 62 bis 70 cm, Hündinnen 60 bis 68 cm

Farbe: Schwarz, Braungestromt, alle Beigetöne, Zimtfarben, Gelb, Rot, Weiß gescheckt

Fell: kurz, glatt- oder rauhaarig

Gewicht: 20 bis 30 kg

Lebenserwartung: 15 Jahre

Erziehungsaufwand:

Familientauglichkeit:

Pflegeintensitaet:

Erziehungsaufwand:

Groessenklasse:

Bewegungsintensität:

Erziehungsaufwand: 3

Familientauglichkeit: 4

Pflegeintensitaet: 2

Größenklasse: 3

Bewegungsintensitaet:

Charakter: , , ,

Krankheiten:

Familie:

Eignung: , ,

Zuchtverbaende:

Was ist das Besondere am Galgo Espanol?

Das Besondere an den Galgos, wie sie kurz genannt werden, ist leider auch wirklich nicht schön. Galgos werden in Spanien aus alter Tradition zur Jagd auf Hasen eingesetzt. Tausende Hobbyjäger züchten diese Hunde völlig unkontrolliert und in großer Zahl. Sind die Galgos dann alt oder zu langsam, werden sie für den Jäger wertlos und genau so werden sie dann auch behandelt. So werden regelmäßig im Frühjahr viele Hunde grausam entsorgt, denn Ende Januar endet in Spanien die Jagdsaison. Die spanischen Jäger – die Galgueros – setzen bestenfalls die Hunde einfach aus, oft werden sie aber auch stranguliert und an einem Baum hängend gefunden. Die „Glücklicheren“ unter ihnen finden sich in einer Tötungsstation wieder. Dabei fehlt den Besitzern jegliches Schuldbewusstsein. Dieses Verhalten trifft die sensiblen und treuen Hunde bis in ihr Innerstes und wenn dann solch ein Tier zu seinem Glück gerettet und weiter vermittelt werden kann, braucht es eine Menge an Liebe, Verständnis und Fingerspitzengefühl, um den Hunden das Vertrauen in die Menschen wieder zurückzugeben. Rüden werden als Galgo, Hündinnen als Galga bezeichnet.

Wie sieht der Galgo aus?

Der Galgo ist ein Windhund von erheblicher Größe mit stark aufgezogenem Bauch und sehr langer Rute. Dem Körper entsprechend ist der Kopf lang, knochig und trocken. Der Schädel ist eher länger als breit mit einem leichten, wenig betonten Stopp. Der Nasenschwamm ist klein, feucht und pigmentiert. Die Lefzen sind klein, straff und dunkel pigmentiert. Die Kiefer bilden ein starkes, gesundes Scherengebiss, wobei die Eckzähne stark entwickelt sind. Die Augen sind klein, schrägstehend und mandelförmig, vorzugsweise dunkel. Der Ausdruck ist sanft und zurückhaltend. Die dreieckigen Ohren sind fleischig im ersten Drittel, bis zur abgerundeten Spitze dünner und feiner werdend. Im Ruhezustand bilden sie am Kopf ein eng anliegendes Rosenohr. Der bewegliche, starke Hals ist lang und schlank. Der rechteckige Körper der Hunde ist stark und beweglich, wobei er die charakteristische flache Muskulatur eines Langstreckenläufers zeigt mit einem stark aufgezogenem Bauch. Die Oberlinie vermittelt den Eindruck von großer Elastizität. Die tief angesetzte Rute des Galgo ist sehr lang und beweglich. In der Ruhe hat die Rute die Form einer Sichel und ist zwischen die Läufe geschoben. Sie berührt mit dem Haken vor den Hintergliedmaßen fast den Boden, was ein Charakteristikum dieser Rasse ist. Die Pfoten sind Hasenpfoten mit eng aneinander liegenden und gut gewölbten Zehen. Der typische Gang der Hunde ist naturgemäß der Galopp, der Trab ist sehr lang, nahe über dem Boden, elastisch und energisch. Das Haar des Galgo ist kurz, sehr fein und glatt. Alle Farben sind zulässig und werden in dieser Reihenfolge bevorzugt:

  • Falbfarben,
  • Schwarz,
  • Schwarz gefleckt (hell oder dunkel),
  • dunkel Falbfarben,
  • Zimtfarben,
  • Gelb,
  • Rot,
  • Weiß,
  • Gescheckt.

Die Widerristhöhe beträgt bei den Rüden 62 bis 70 cm, bei den Hündinnen 60 bis 68 cm.

Der Galgo im geschichtlichen Abriss

Sehr wahrscheinlich sind die Vorfahren dieser Windhundrasse die Windhunde, die im 6. Jahrhundert mit den Kelten auf die iberische Halbinsel gekommen waren. Sie bekamen den Namen „Canis Gallicus“, aus dem sich ihr heutiger Name „Galgo“ ableitete. Dieser bedeutet ganz einfach „Windhund“. Die weitere Entwicklung des Galgo haben vermutlich noch der Podenco Iberico und der Sloughi beeinflusst. Der Galgo wurde für die Hasenjagd im offenen Gelände genutzt und hierzu musste er extrem schnell, ausdauernd und wendig sein. Erst in den 1930er Jahren verloren die Spanier das Interesse an den Wettkämpfen der Hasenjagd und wandten sich den Windhunderennen zu. Bei diesen waren die Greyhounds aber schneller als die Galgos, sodass sie auch mit diesen gekreuzt wurden. Nur ganz wenig ursprüngliche Galgos blieben erhalten.

Wie sieht der Charakter des Galgo aus?

Der Galgo ist sehr anhänglich und bellt wenig, Fremden gegenüber ist er zurückhaltend, aber nicht aggressiv. Damit er im Haus angenehm und ruhig bleibt, benötigt er genügend Bewegung. Dabei sind es nicht die stundenlangen Spaziergänge, die er braucht, er möchte sich einfach über eine kurze Zeit richtig ausrennen. Die Erziehung des Galgo muss sehr einfühlsam und liebevoll erfolgen, aber dann ist er sehr anhänglich und äußerst gehorsam. Er ist der ideale Begleiter für sportliche Menschen beim Joggen oder Reiten, allerdings nicht für stundenlanges Laufen am Pferd, Rad oder beim gemeinsamen Joggen.

Unser Tipp für sportliche Läufer

Der sportliche Galgo passt sehr gut zu einem sportlichen Menschen. Und was ist schöner als beim Joggen den Hund neben sich zu haben? Ein Bauchgurt für den Jogger mit Leine für den Galgo sorgt für Bewegungsfreiheit beim Menschen und mit einem kleinen Beutel für Leckerli auch für Spaß für den Vierbeiner unterwegs:

Welche Rassekrankheiten sind beim Galgo zu finden?

Galgos sind sehr hart und widerstandsfähig und neigen eher nicht zu Krankheiten. Allerdings liegen bei ihnen die Schilddrüsenwerte niedriger als üblicherweise bei Hunden, was bei Unkenntnis als Krankheit gewertet werden kann. Vermehrt auftretende Krankheiten oder gar erblich bedingte Erkrankungen findet man bei den Galgos nicht. Bei Galgos, die zuvor für die Jagd oder den Sport genutzt wurden, kann es zur Myoglobinurie kommen, die aber nur auftritt, wenn der Hund für die Jagd oder den Sport nicht richtig trainiert und dann untrainiert zu Höchstleitungen getrieben wurde.

Was muss bei der Ernährung des Galgo beachtet werden?

Keine Frage, das Thema Futter wird unter den Hundehaltern insgesamt kontrovers diskutiert und nimmt für den einen oder anderen schon fast Glaubensrichtung an. Hundefreunde sind sich einig, dass der Galgo etwas ganz Besonderes ist, trotzdem sind sie aber im Bereich der Ernährung auch ganz normale Hunde und benötigen kein spezielles Windhundefutter. Sie brauchen nicht extrem viel Futter und stellen auch sonst keine weiteren Ansprüche. Entscheidend ist die Qualität. Als Hundehalter sollte man größten Wert auf Qualität legen und darauf achten, dass keine Konservierungs- und Zusatzstoffe im Futter der Wahl enthalten sind. Es gibt erstklassiges Futter im Internet und auch im gut sortierten Fachhandel. Der Preis ist kein Indikator für die Qualität. Achten Sie bitte besonders darauf:

  • Wie ist sind die prozentualen Anteile der Futterbestandteile?
  • Wie viel Fleisch und wie viele tierische Nebenerzeugnisse sind im Futter enthalten?
  • Was verbirgt sich hinter diesen tierischen Nebenerzeugnissen, da in Deutschland das Hundefutter nicht dem Lebensmittelrecht unterliegt.
  • Ist im Futter in erster Linie einfach nur Getreide wie z.B. Mais oder Weizen enthalten?
  • Wie alt und aktiv ist mein Galgo und wie viel Protein und Fett braucht er demnach?

Wer wird mit dem sanften Galgo glücklich?

Galgo-Züchter werden sich in unseren Breiten kaum finden, allerdings viele Vermittlungsstellen für gerettete Galgos aus Spanien. Eine Adoption dieser Hunde lohnt sich in jedem Fall, denn für einen Windhund ist der Galgo recht leicht zu erziehen und wird dann zum liebevollen, intelligenten und anhänglichen Partner. Im Gegensatz zu den Züchtern von Rassehunden, finden Sie in unserer Datenbank eine Liste von Hilfsorganisationen, die sich der Rettung der Galgos nach der Jagdsaison in Spanien verschrieben haben. Und wer meint, in den sanftmütigen Tieren nur einen Windhund zu sehen, der bringt sich um viele wunderbare Jahre zusammen mit diesen beeindruckenden Tieren und wer jemals einen Galgo als Begleiter hatte, wird dieser Rasse immer treu bleiben.

Am Rande bemerkt: Der „vermittelte“ Galgo

Wenn man vor hat, einem der schönen spanischen Windhunde ein neues Zuhause zu geben, kommt man an den Vermittlungsstationen für diese Hunde kaum vorbei. Sicherlich, es gibt auch Züchter in den Windhundezuchtverbänden, doch die Zahl der geretteten und nach Deutschland gebrachten Hunde wird deutlich größer sein als die der hier gezüchteten Welpen. Beschreibt man einen Galgo, fällt in diesem Zusammenhang sehr oft, dass in jedem Galgo wenigstens ein Drittel Katze steckt. Sie sind so sanftmütig, sozial und verschmust, dass sie in der Tat in ihrem Wesen einer Katze gleichen mögen. Und so kommt es, dass im Galgohaushalten vielfach auch Katzen zu finden sind. Sicherlich möchte jemand, der einem dieser schönen Hunde ein Zuhause geben möchte, mehr über sie erfahren. Hilfreich ist hier eine Literatur, die kompetent und ungeschönt über Herkunft, Haltung und Wesen der Galgos berichtet:

Wie viel Bewegung braucht der Galgo?

Der Bewegungsdrang des Galgo ist jedenfalls nicht so groß, wie immer angenommen wird. Man muss auch nicht stundenlang mit ihm spazieren gehen, denn er ist ein Windhund, dem man Gelegenheit geben muss, sich nach Herzenslust auszurennen. Er ist ein Sprinter und kein Hund für Marathonläufer oder ambitionierte Radler. Er ist also kein Langläufer und damit nichts für sportliche Menschen, die es lieben, ihren Hund lange neben dem Fahrrad laufen zu lassen oder ihn auf lange Joggingtouren mitzunehmen. Natürlich freut er sich auch auf eine Tour mit dem Fahrrad oder am Pferd hin und wieder, aber das ersetzt in keiner Weise den Freilauf. Allen Vorurteilen zum Trotz braucht er kein stundenlanges Rennen, lieber kurze Galoppreprisen. Galgos rennen sich am liebsten für etwa zehn Minuten die Lunge aus dem Leib, spielen dann noch ein wenig oder lungern einfach nur gemeinsam miteinander herum, bevor es zuhause wieder aufs Sofa geht. Nun, falls es das Sofa nicht sein muss – denn der Galgo ist beileibe kein kleiner Hund – der erfreut seinen Hund mit einer bequemen Hundedecke, auf der sich der Vierbeiner nach der Bewegung entspannt ausstrecken kann.

Unser Fazit zum Galgo

Der Galgo ist ein sehr intelligenter Hund, ruhig, anhänglich und treu ergeben. In der Wohnung verhält er sich still und zurückhaltend und zur Freude der Nachbarn bellt der Galgo nur selten. Im Umgang mit Kindern erweist sich der Galgo als völlig problemlos. Auch anderen Tieren gegenüber ist der Galgo sehr verträglich und ausgesprochen sozial. Aggression ist für die schönen Hunde ein Fremdwort und sie gehen jedem Ärger lieber aus dem Weg.

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Wer sich für die schlanken Windhunde interessiert, kann sich auch bei diesen Windhundrassen umsehen:

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  • Sloughi
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