Futterarten

„Du bist, was du isst“

Paleo, glutenfrei, vegan, natural, organic – manchmal könnte man meinen, die Futtermittelindustrie sucht stetig nach neuen Nischen und Lücken, in denen sie weitere Spezialfuttersorten für den Hund platzieren kann. Ganz so falsch dürfte man damit nicht liegen. Dennoch gelten alle diese Trends als gesünder und es gibt durchaus Futtersorten, die ihre Daseinsberechtigung haben, man denke nur an antiallergenes Futter oder Diätfutter.

In diesem Artikel erhalten Sie eine Übersicht über alle gängigen Futterarten für Hunde. So können Sie die Futtersorte finden, welche am besten zu den Anforderungen und Voraussetzungen Ihres Hundes passt.

Nassfutter

Das klassische Hunde-Nassfutter wird in Konservendosen verkauft, man bekommt es sowohl im Tierbedarf-Fachhandel als auch in fast jedem herkömmlichen Supermarkt. Die Dosengrößen variieren, zumeist erhält man das Futter in 200 g, 400 g, 800 g und/oder 1.240 g Dosen.

Die Herstellung von Nassfutter erfolgt durch Zerkleinern, Mischen und anschließendes Abfüllen in Konservendosen. Die Dosen werden dann mittels eines heißen Wasserbades haltbar gemacht. Im Grunde unterscheidet sich die Herstellung also kaum von jener der Nahrung für den Menschen.

Nassfutter

Trockenfutter

Trockenfutter wird in einem speziellen Extrusionsverfahren hergestellt. Dazu werden die Zutaten zunächst gemischt und dann unter hohem Druck durch kleine Düsen gepresst. Je nach Inhaltsstoffen der Zutaten erwärmt sich die Futtermasse von selbst beim Pressen, alternativ kann sie zusätzlich erwärmt werden. Dadurch schließen sich die in den Zutaten enthaltenen Kohlenhydrate auf, was das Futter leichter verdaulich für den Hund macht.

Trockenfutter kann allerdings auch Probleme verursachen. Durch das Extrudieren wird das Futter saugfähig, es dehnt sich also im Magen des Hundes aus und kann zur Überfüllung führen. Damit bindet es auch Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt. Sie sollten bei der Gabe von Trockenfutter daher stets darauf achten, dass der Hund genug trinkt.

Ein Problem ergibt sich außerdem dadurch, dass in Trockenfutter fast immer große Mengen an Füllstoffen wie verschiedene Getreidesorten verarbeitet werden. Sie sind für viele Hunde nur schlecht verdaulich, zudem bergen sie die Gefahr von Allergien und Unverträglichkeiten.

Trockenfutter

Welpenfutter

Welpenfutter soll die besonderen Bedürfnisse des Organismus von Welpen abdecken. Es ist sowohl in Form von Trocken- als auch als Nassfutter im Handel erhältlich. Um die angesprochenen Anforderungen zu erfüllen, enthält Welpenfutter z. B. eine größere Menge an Eiweiß als andere Futtersorten, außerdem sind oftmals Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien etc. zugesetzt.

Ob die Gabe eines speziellen Welpenfutters wirklich notwendig ist, darüber streiten sich Experten und Hundehalter seit vielen Jahren. Insbesondere für größere und schnell wachsende Hunderassen wird Welpenfutter inzwischen jedoch allgemein empfohlen. Ein Grund dafür ist das Verhältnis von Calcium und Phosphor, welches bei Welpen idealerweise einen Wert von 1,5:1 aufweisen sollte. Durch eine normale Fütterung gibt es jedoch oftmals Probleme, dieses Verhältnis herzustellen.

Welpenfutter

Juniorfutter

Ähnlich wie das Welpen- oder Seniorfutter ist auch Juniorfutter auf die Bedürfnisse von Hunden in einer ganz bestimmten Altersgruppe zugeschnitten. In der Regel handelt es sich hierbei um ein Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren – je nach Rasse und Wachstumsgeschwindigkeit. Juniorfutter trägt dem Bedürfnis des jungen Hundes nach viel Bewegung und Aktivität Rechnung und enthält daher viele Inhaltsstoffe, die das Energielevel hochhalten.

Juniorfutter

Senior Hundefutter

Wenn der Hund älter und damit langsamer und gemütlicher wird, ändert sich auch der Bedarf an Nährstoffen und der Futterzusammensetzung. Die Futtermittelindustrie geht auf diese Veränderungen ein, indem sie spezielle Senior-Futtersorten anbietet. Diese Futtersorten unterscheiden sich vor allem im Energie- und Fettgehalt von gewöhnlichem Hundefutter. Zusätzlich kommen hochdosierte bzw. konzentrierte Nährstoffe, Vitamine und Mineralien zum Einsatz. Diese sollen die geringere Aufnahmefähigkeit des Organismus von älteren Hunden an Nährstoffen ausgleichen. Auch das Verhältnis von Eiweiß und Kohlenhydraten ist bei Senior-Hundefutter anders. Es wird insbesondere auf eine hohe Konzentration hochwertiger Proteine geachtet, die die Nieren des Hundes entlasten sollen.

Senior Hundefutter

Diät-Hundefutter

Zu wenig Bewegung, Überzüchtung und falsche Ernährungsgewohnheiten führen dazu, dass viele Hunde zu dick sind. Um diesen Effekt zu bekämpfen, gibt es wiederum spezielles Diät-Hundefutter. Eigentlich eine absurde Sache: Würde der Hund von Anfang an richtig ernährt werden, wäre ein Diät-Futter überhaupt nicht notwendig.

Da dies aber oft nicht der Fall ist, haben spezielle Diät-Futtersorten auf dem Markt durchaus ihre Berechtigung. Sie zeichnen sich durch einen höheren Anteil an magerem Fleisch und somit durch weniger Fett aus und helfen dem Hund, Gewicht zu verlieren.

Diät-Hundefutter

Selbstgekocht

Viele Leute möchten genau wissen was ihre Hunde fressen . Oder aber es gibt Unverträglichkeiten bzw. Allergien. Daher ist es dann sinnvoll eine sogenannte Eliminations-Diät zu erstellen. Diese wird auf Basis von Rohstoffen die der Hund vorher noch nie bekommen hat. Somit hat der Tierhalter die volle Kontrolle über das Futter. Aber er verantwortet auch die Ausgewogenheit der Rationen. Daher werden meistens Ergänzungsfutter mit den passenden Vitaminen und Mineralien dazugegeben.

Um eine genaue Berechnung der Ration zu erhalten sollte aber der Tierarzt oder ein Ernährungsberater hinzugezogen werden. Diese können feststellen ob ein Mangel oder Überschuss an einzelnen Nährstoffen besteht. Vorteil gegenüber der Rohfütterung (BARF) ist das durch das Erhitzen des Futters beim Kochen viele Krankheitserreger abgetötet werden.

Vegetarisch

Der Verzicht auf Fleisch und Fleischprodukte wird unter der vegetarischen Ernährung verstanden. Ethische Gründe sind hierfür oft der Grund. Aber auch gesundheitliche Aspekte (Hormoneinsatz, BSE, etc.) und auch das wachsende ökologische Bewusstsein. Produkte von lebenden Tieren wie Eier und Milch dürfen verwendet werden. Entsprechende Rezepturen auf dieser Grundlage können für den gesamten Nährstoffbedarf abdecken. Tierisches Eiweiß kann über Eier und Milch zugeführt werden und damit das gesamte Aminosäureprofil abgedeckt werden. Mehr als 30% – 40% Milchprodukte sollten aber aus Vertäglichkeitsgründen nicht gegeben werden.

Wichtig: Vegetarisches BARFen ist nicht möglich, da z.B. rohes Eiklar mit Avidin einem Biotin-Hemmstoff enthält und pflanzliche Eiweißträger bspw. Hülsenfrüchte verdauungshemmende Stoffe enthalten können, die erst durch die Erhitzung abgeschaltet werden. Grundsätzlich muss man sich aber auch die Frage stellen ob solch eine Ernährung überhaupt artgerecht ist. Der Deutsche Tierschutzbund spricht sich gegen vegane/vegetarische Ernährung bei Hunden aus.

Fazit

Es ist gar nicht so leicht, sich im Dschungel der unzähligen Futtersorten zurecht zu finden!

Daher unser Tipp: Beschäftigen Sie sich von Anfang an mit der Frage, welche Futterzusammensetzung Ihr Hund benötigt, idealerweise schon im Welpenalter. Dann werden viele Spezialfutter schlichtweg überflüssig!