Anämie beim Hund: Symptome und Ursachen

Anämie beim Hund
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Wenn der Tierarzt bei deinem Hund eine Anämie feststellt, bedeutet das, dass sich Abbau und Produktion der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in einem Ungleichgewicht befinden. Als Folge davon kommt es zu einer Blutarmut, die sich anhand zahlreicher Beschwerden bemerkbar macht.

Da es sich bei einer Anämie nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern nur um ein Symptom handelt, ist es für die Behandlung wichtig, die genaue Ursache der Blutarmut bei deinem Hund herauszufinden. Welche Gründe dabei in Betracht kommen und wie du eine Anämie erkennst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Eine Anämie beim Hund erkennen

Ist dein Hund gesund, bildet sein Organismus genauso viele rote Blutkörperchen, wie er abbaut. Dieses Gleichgewicht kann jedoch aus verschiedenen Gründen gestört sein, sodass schließlich eine Blutarmut entsteht. Das hat zahlreiche Folgen für deinen Hund und führt unter anderem zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung.

Leidet dein Hund unter einer Anämie, kannst du das beispielsweise an folgenden Symptomen erkennen:
  • Erhöhte Temperatur
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Vergrößerung von Milz und Leber
  • Blasse Schleimhäute
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Erhöhter Herzschlag
  • Atemnot
  • Blut im Urin
Die Symptome lassen sich für normale Hundehalter nur schwer einer Anämie zuordnen. Solltest du bei deinem Vierbeiner die genannten Beschwerden bemerken, empfehlen wir dir daher unbedingt einen zeitnahen Besuch beim Tierarzt.

Mögliche Gründe für eine Anämie bei Hunden

Leidet dein Hund unter einer Anämie, kommen dafür prinzipiell drei unterschiedliche Auslöser infrage. Die Blutarmut kann entweder die Folge eines hohen Blutverlusts sein oder durch Störungen bei der Blutbildung sowie einen übermäßigen Abbau roter Blutkörperchen ausgelöst werden.

Eine Anämie als Folge eines starken Blutverlusts

Ist die Blutarmut bei deinem Hund die Folge eines starken Blutverlusts, muss er umgehend von einem Tierarzt behandelt werden. Ein solcher Blutverlust kann insbesondere durch Verletzungen verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen sind Vergiftungen, eine gestörte Blutgerinnung, ein Parasitenbefall und Tumorerkrankungen.

Eine Anämie als Folge von Störungen bei der Blutbildung

Auch für den Fall, dass die Anämie bei deinem Hund auf eine Störung bei der Blutbildung zurückzuführen ist, kommen verschiedene Ursachen in Betracht. Neben Tumoren, Infektionen und chronischen Entzündungen können das unter anderem eine Niereninsuffizienz sowie Autoimmunkrankheiten sein.

Des weiteren können zum Beispiel auch Eisenmangel, ein Mangel an Folsäure oder eine Unterfunktion der Schilddrüse dazu führen, dass der Organismus deines Hundes nicht mehr genug rote Blutkörperchen produzieren kann, um deren natürlichen Abbau auszugleichen.

Eine Anämie als Folge eines erhöhten Abbaus von roten Blutkörperchen

Bei einer verkürzten Lebensdauer der Erythrozyten handelt es sich um eine sogenannte Hämolyse. Diese Form von Blutarmut kann bei deinem Hund beispielsweise durch Autoimmunerkrankungen sowie durch Toxine oder Chemikalien verursacht werden. Darüber hinaus sind auch Blutparasiten, wie zum Beispiel Babesien, und Tumore ein denkbarer Auslöser einer Hämolyse.

Eine Blutarmut beim Hund diagnostizieren

Falls du befürchtest, dass dein Hund an Blutarmut leidet, solltest du umgehend einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Dieser untersucht das Blut des Vierbeiners und ermittelt dabei den Anteil der Erythrozyten im Blut insgesamt.

Zusätzlich kann er das abgenommene Blut auf unterschiedliche Erkrankungen als mögliche Ursache der Blutarmut bei deinem Hund hin untersuchen. Es ist möglich, dass das bereits ausreicht, um den Auslöser der Anämie zu bestimmen. Es kann jedoch auch notwendig sein noch weitere Tests, wie zum Beispiel ein CT, ein MRT oder sogar eine Biopsie, durchzuführen, bevor der Grund für die Anämie bei deinem Hund zweifelsfrei feststeht.

Eine Anämie beim Hund behandeln

Da die Anämie lediglich ein einzelnes Symptome einer Krankheit darstellt, lässt sich nicht pauschal sagen, wie die Behandlung aussehen muss. Die erforderlichen Therapiemaßnahmen hängen davon ab, was die Blutarmut bei deinem Hund genau verursacht hat.

Ist der Auslöser zum Beispiel ein Tumor, muss dieser sehr wahrscheinlich operativ entfernt werden. Ist die Anämie bei deinem Hund hingegen die Folge einer chronischen Infektion, erfolgt die Behandlung in der Regel durch Medikamente.

Hat dein Hund durch eine Verletzung sehr viel Blut verloren oder ist die Blutarmut bei ihm bereits weit fortgeschritten, ist unabhängig von der genauen Ursache vermutlich eine Bluttransfusion erforderlich. Anderenfalls besteht das Risiko, dass die Anämie für deinen Hund sogar tödlich endet.

Einer Blutarmut beim Hund vorbeugen

Leider hast du kaum Möglichkeiten, um einer Blutarmut bei deinem Hund vorzubeugen. Das liegt ganz einfach daran, dass so viele verschiedene Ursachen zu einer Anämie führen können. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Dinge, die du als indirekte Vorbeugungsmaßnahme unternehmen kannst.

In der warmen Jahreszeit empfehlen wir dir verstärkt auf eine effektive Zeckenprophylaxe zu achten. Denn dadurch kann du verhindern, dass dein Hund von Blutparasiten, wie zum Beispiel Babesien, befallen wird. Darüber hinaus solltest du deinen Vierbeiner unbedingt gegen Infektionskrankheiten wie Staue und Parvovirose impfen lassen.

Anämie bei Hunden – unser Fazit

Bei einer Anämie handelt es sich nicht um eine eigenständige Hundekrankheit. Stattdessen stellt die Blutarmut nur das Symptom einer Grunderkrankung dar. Wird sie nicht behandelt, kann die Anämie für deinen Hund schlimmstenfalls sogar tödlich enden.

Daher ist es wichtig, dass du umgehend einen Tierarzt zurate ziehst. Denn nur dieser kann dem genauen Auslöser auf den Grund gehen und entscheiden, wie die Anämie bei deinem Hund behandelt werden muss.