Ohrmilben bei Katzen

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Ohrmilben sind bei Katzen ein weit verbreitetes Problem, das im Vergleich zu Hunden deutlich öfter auftritt. Schätzungen zufolge sind die lästigen Parasiten für fast 50 Prozent aller Ohrenentzündungen bei Katzen verantwortlich.

Wie du einen Befall mit Ohrmilben bei deiner Katze erkennst und was für eine erfolgreiche Behandlung notwendig ist, erfährst du im Folgenden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Ohrmilben sind für beinah die Hälfte aller Ohrenentzündungen bei Katzen verantwortlich.
  • Bei Ohrmilben handelt es sich um bestimmte Milbenarten, die fast ausschließlich die Ohren ihres Wirts befallen.
  • Je nach Stärke des Ohrmilbenbefalls kann es zu Beschwerden wie Rötungen des Gehörgangs, Juckreiz und Entzündungen kommen.
  • Eine Ausbreitung auf weitere Körperregionen ist möglich.
  • Die Behandlung sollte durch einen Tierarzt erfolgen, der dabei Akarizide sowie antibiotische Ohrentropfen einsetzt.
  • Zur Vorbeugung hat sich eine Kombination aus regelmäßiger Ohrenpflege und Sauberkeit im Haushalt bewährt.

Was sind Ohrmilben?

Milben sind winzige Parasiten aus der Gattung der Spinnentiere. Bei Ohrmilben handelt es sich um bestimmte Milbenarten, die in erster Linie die Ohren ihrer Wirtstiere, zu denen beispielsweise auch Katzen zählen, befallen.

Dort ernähren sie sich von Hautzellen, Gewebeflüssigkeit und Blut, wobei sie auch die Haut im Gehörgang mit ihren Mundwerkzeugen beschädigen und Beschwerden wie Juckreiz und Entzündungen verursachen können.

Ein Befall mit Ohrmilben kann einseitig auftreten oder auch beide Ohren gleichzeitig betreffen.

Ursachen für einen Befall mit Ohrmilben bei Katzen

Ohrmilben sind sehr ansteckend. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Artgenossen. Daneben ist es allerdings durchaus auch möglich, dass die Parasiten indirekt über die Umgebung auf das Tier gelangen können.

Eine Übertragung der Ohrmilben von Katzen auf Menschen ist zwar selten. Sie lässt sich jedoch nicht ausschließen. Leidet deine Katze unter einem Ohrmilbenbefall, solltest du beim Kontakt mit ihr daher vorsichtig sein.

Symptome von Ohrmilben bei Katzen

Während es bei Hunden sehr oft zu deutlich erkennbaren Beschwerden kommt, kann ein Befall mit Ohrmilben bei Katzen in vielen Fallen auch gänzlich ohne Symptome verlaufen.

Ein starker Ohrmilbenbefall führt allerdings auch bei Katzen zu Ohrräude und einer damit einhergehenden Ohrenentzündung.

In diesem Fall können die folgenden Symptome auftreten:
  • Rötung des Gehörgangs
  • Starker Juckreiz
  • Häufiges Kopfschütteln
  • Übermäßige Bildung von Ohrenschmalz
  • Austritt von krümeligem, schwarzem Sekret
  • Selbst zugefügte, verkrustete Kratzwunden an den Ohren

Bleibt eine Behandlung der Ohrmilben bei betroffenen Katzen aus, können sich diese in einigen Fällen auch auf andere Körperregionen ausbreiten und dabei unter anderem eine Dermatitis (juckende Hautekzeme) auslösen.

Diagnose von Ohrmilben bei Katzen

Solltest du den Verdacht haben, dass deine Katze an Ohrmilben leidet, empfehlen wir dir einen zeitnahen Besuch beim Tierarzt. Dieser kann den Ohrmilbenbefall in der Regel sehr leicht feststellen, indem er die Ohren des Tieres mit einem Otoskop untersucht.

Sollte das für eine verlässliche Diagnose nicht genügen, wird der Tierarzt zusätzlich eine mikroskopische Untersuchung des Ohrenschmalzes durchführen.

Ohrmilben bei Katzen behandeln

Zur Behandlung des Ohrmilbenbefalls ist es zunächst erforderlich, die Ohren deiner Katze zu reinigen und vorhandene Verkrustungen zu entfernen.

Um die Milben an sich abzutöten, wird der Tierarzt deiner Katze geeignete Akarizide mit Wirkstoffen wie Ivermectin oder Selamectin verordnen. Diese können sowohl lokal als auch systemisch angewendet werden.

Zusätzlich kommen meist noch antibiotische und entzündungshemmende Ohrentropfen zum Einsatz. Um die Ohrmilben dauerhaft loszuwerden, sollten weitere im Haushalt lebende Tiere ebenfalls behandelt werden.

Falls du bei der Behandlung deiner Katze auf chemische Mittel verzichten möchtest, kannst du zunächst auch versuchen, die Ohrmilben mit pflanzlichen Präparaten in den Griff zu bekommen.

Prognose für Katzen mit Ohrmilben

Unter normalen Umständen lassen sich Ohrmilben bei Katzen gut behandeln, sodass keine bleibenden Schäden zu erwarten sind. Allerdings ist es dabei wichtig, dass du die Behandlung konsequent durchführst und sie nicht frühzeitig abbrichst.

Ohrmilben bei Katzen vorbeugen

Wie bei allen Gesundheitsproblemen ist es natürlich auch bei Ohrmilben besser, sie von vorneherein zu vermeiden, anstatt sie hinterher zu behandeln.

Ein hundertprozentiger Schutz ist jedoch leider nicht möglich. Selbst reine Hauskatzen können von Ohrmilben befallen werden, auch wenn das Risiko bei Freigängern natürlich deutlich höher ist.

Unabhängig davon gibt es einiges, was du zur Vorbeugung tun kannst:
  • Da deine Katze ihre Ohren nicht selbst säubern kann, ist eine regelmäßige Ohrenpflege wichtig.
  • Nutze für die wöchentliche Reinigung keine Ohrenstäbchen, sondern Kosmetikpads oder Taschentücher.
  • Sauge Böden und Polstermöbel regelmäßig ab, um eventuell vorhandene Milben oder Milbeneier zu entfernen.
  • Reinige den Schlafplatz deiner Katze sowie von ihr genutzte Decken oder Kissen gründlich und falls möglich in der Waschmaschine.

Diese Maßnahmen sind zwar keine Garantie, dass deine Katze niemals von Ohrmilben befallen wird. Sie helfen dir jedoch zumindest dabei, das Risiko eines erstmaligen oder erneuten Ohrmilbenbefalls deutlich zu reduzieren.