Katzenzucht

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Die Katzenzucht ist ein aufwendiges und teures Hobby. Bevor man sich für die Anschaffung einer Zuchtkatze entscheidet, sollte man sich ausgiebig über Kosten und Zeitaufwand informieren. Viele „Möchtegernkatzenzüchter“ sehen die Katzenzucht als schnelle lukrative Einnahmequelle. Über die damit verbundenen Kosten und den Zeitaufwand sind sie sich nicht bewusst. Zudem gibt es Katzenzüchter wie Sand am Meer. Ein dementsprechender Angebotsüberhang erschwert den Verkauf der Katzenjungen.

Viele Züchter verlangen horrende Preise, was wiederum viele Katzenliebhaber veranlasst, einer Katze aus dem Tierheim ein neues zuhause zu geben. Katzenliebhabern ist es zudem oftmals egal, ob die Katze nun einen Stammbaum nachweisen kann oder nicht. Sie entscheiden sich lieber für eine günstigere Katze ohne Stammbaum und/ oder aus dem Tierheim. Wer eine professionelle Katzenzucht aus rein finanziellen Gründen betreiben möchte, sollte diese Idee verwerfen!

 Aufzucht

Die Katzenjungen kommen zunächst blind und unbeholfen auf die Welt. Nach der Geburt säubert die Katzenmutter die kleinen regelmäßig. Dazu gehört auch das Säubern des Afters. Das hat nicht nur hygienische Gründe, sondern regt die Verdauung der Kleinen an. Kümmert sich die Katze nicht ausreichend um den Wurf, muss diese Aufgabe der Besitzer übernehmen.
In den ersten vier Wochen nach der Geburt trinken die Kätzchen ausschließlich Milch. Nach drei Wochen wachsen die ersten Zähnchen. Diese probieren die kleinen Racker an allem aus, was ihnen in die Quere kommt. Dazu zählen Geschwister, Hände und Spielzeug. Stellen sie deshalb ausreichend Beißspielzeug zur Verfügung.

Ab der fünften Woche bekommen die Kleinen feste Nahrung zusätzlich zur Milch. Geeignet sind dafür Hackfleisch, Haferflockenbrei oder Fertigmischungen. Nach etwa neun Wochen erfolgt der erste Tierarztbesuch. Die Kätzchen werden entwurmt, gechipt und geimpft. Weitere drei Wochen später werden die Kleinen gegen Katzenschnupfen geimpft. Aus diesem Grund geben einige Katzenzüchter ihren Nachwuchs bereits nach acht Wochen ab und sparen sich somit das Geld für die Impfungen.

Eine gute sozialisierte und stubenreine Katze bekommt man jedoch erst nach 12 Wochen vom Züchter ausgehändigt. Neben den Impfungen und Fütterungen benötigen Katzen Familienanschluss und Streicheleinheiten. Sie sind sehr soziale Tiere und wollen beschäftigt werden. Beschäftigt man sich mit den Kleinen, werden sie schneller sozialisiert und gewöhnen sich leichter an das Katzenklo.

 Zuchtrichtlinien

Es gibt eine ganze Reihe an Zuchtrichtlinien, welche eingehalten werden müssen, um die Papiere für seine Zucht zu bekommen. Inhaltlich gibt es beispielsweise Vorschriften zur Deckung, zu den Wurfmeldungen, zur Haltung, zu Zuchteinschränkungen und Impfungen. Es gibt Beschränkungen bei Farbpaarungen und Verwandtenpaarungen. Sind Tiere körperlich behindert, ist die Weiterzucht ganz verboten, um die Beeinträchtigungen nicht weiter zu vererben. Zudem gibt es Vorschriften zur Raumgröße und zum Katzenklo.

Abgegeben werden dürfen die Katzenkinder nach Zuchtvorschrift erst nach 12 Wochen. Die Abgabe an Fachgeschäfte, Tierhändler oder Versuchsanstalten ist verboten. Zoogeschäfte dürfen nur als Vermittler zwischen Züchter und Käufer auftreten. Unter Züchtern gibt es, wie in allen anderen Bereichen auch, schwarze Schafe. Die Mitgliedschaft eines Züchters bei der TICA ist ein gutes Zeichen für die Seriosität des Züchters.