Autofahren mit Hund

Autofahren mit Hund
@ Bandak Dmytro /Shutterstock

Ein Bürohund ist Balsam für die Seele! Und der Sommerurlaub vereint idealerweise die gesamte Familie. Oh, und die nächste 5-fach-Impfung ist dran. Das alles heißt für den Hund: Es geht ab ins Auto. Wie wir unsere geliebten Vierbeiner kennen, kann das allerdings manchmal zu Problemen führen. Der Hund weiß nicht, was los ist, hat intuitiv erst einmal Angst und zeigt starke Stress- Symptome. Du kannst nicht einfach jeden Hund in jedes Auto stecken. Außerdem ist es für den besten Freund des Menschen wichtig, sich zunächst an das Auto zu gewöhnen.

In diesem Artikel möchten wir dir erklären, wie du deinen Hund ans Auto gewöhnst und was zum stressfreien Transport des Hundes dazugehört.

Die Eingewöhnung

Ein Hund, der kein Auto kennt, verhält sich zunächst ängstlich. Tiere mögen grundsätzlich alles, was sie kennen und womit sie etwas Positives verbinden. Daher machen so viele Hunde auch beim Tierarzt zunächst Radau – wenn sie nicht an ihn gewöhnt sind, belohnt oder abgelenkt werden.

Du kannst deinem Hund beibringen, dass das Auto keine Gefahr bedeutet. Taste dich dabei gemeinsam mit dem Hund langsam ran. Wichtig ist, dass du dabei äußerst geduldig bist und dafür sorgst, dass der Hund keine negativen Erfahrungen mit dem Auto oder dem Fahren im Auto macht.

Als erstes sollte der Hund das Wageninnere kennenlernen. Lasse ihn nach eigenem Tempo das Auto beschnuppern und vielleicht hineinsteigen. In der Regel geht dieser erste Schritt nicht über das Schnuppern hinaus. Daher kannst du ihn mit einem Leckerli ins Auto locken. Lege etwas Leckeres in den geöffneten Kofferraum, Box oder Rückbank und warte ab, ob er in das Auto steigt.

Hat er dazu aufgrund schlechter Erfahrungen überhaupt keine Lust und reagiert nicht auf Zeichen von dir oder darauf, dass du ihm das Leckerli zeigst und erneut in den Kofferraum legst, brauchst du noch mehr Geduld. Eventuell kannst du das Training auf den nächsten Tag verschieben und den Hund erst am Tag darauf erneut mit dem Auto konfrontieren. Das ist vor allem wichtig, wenn das Tier bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat. Wenn du ihn dann überzeugen möchtest, lege sein Körbchen ins Auto. Damit kannst du ihm eine vertraute Umgebung geben und zusätzlich zum Leckerli mehr locken. Das hilft später auch bei der Transportbox: Ist zunächst etwas Vertrautes in der Transportbox, wirkt sie nicht so fremd und bedrohlich auf das Tier.

Hast du das Leckerli im Kofferraum platziert und der Hund ist hinein gesprungen, lobst du ihn und lässt ihn das Leckerli vernaschen. Halte ihn bitte nicht fest, wenn du ihn lobst, denn vielleicht möchte er herausspringen. Kommt er rein und bleibt sitzen, kannst du zum nächsten Schritt übergehen und den Motor des Autos anmachen. Er kann sich so an das Geräusch gewöhnen und trotzdem mit den Leckerlis positive Erinnerungen mit dem Auto verknüpfen.

Hat der Hund sich an die Geräusche und das Auto gewöhnt, kannst du ihn in seine Transportbox eingewöhnen. Ist das (nach denselben Prinzipien) erfolgt, kannst du die erste Fahrt ausprobieren. Fahre mit dem Hund im Auto mit niedriger Geschwindigkeit wenige Sekunden oder Minuten und belohne ihn sofort, nachdem du den Wagen abgestellt hast. Wiederhole diesen Vorgang und lasse die Strecken länger werden. Beim ersten Mal fährst du um die Hausecke, beim zweiten Mal um den Block, beim dritten Mal bis zum Bäcker. Schon bald wird sich dein Hund an das Auto und seine Transportbox gewöhnt haben, und Autofahren mit Hund wird auch für dich total entspannt.

Angst des Hundes

Wenn du entspannt Autofahren mit Hund im Kofferraum möchtest, musst du deinen Hund eingewöhnen, so viel ist klar. Wichtig ist dabei, dass du die Symptome von Stress und Angst kennst. Fährst du mit einem gestressten Hund, ist das kein Spaß für dich, und für ihn wird es eine negative Erfahrung werden, durch die er das nächste Autofahren mit Hund unbedingt vermeiden möchte.

Die Stress-Symptome des Hundes sind:
  • starkes Hecheln
  • Unruhe und Zittern
  • Jaulen und Bellen in übertriebenem Ausmaß
  • Speicheln
  • Urinieren und Koten
  • schweißige Pfoten
  • Erbrechen
Bemerkst du diese Symptome bei deinem Hund, mache bitte sofort Halt und lasse deinem Hund eine Pause. Die Reise kannst du erst wieder fortsetzen, wenn der Hund sich komplett beruhigt hat. Idealerweise hast du mit ihm ausführlich Autofahren mit Hund geübt, sodass es nur äußerst selten zu diesen Symptomen kommt.

Reisekrankheit

Ist die Angst dennoch permanent vorhanden oder kommt dir das Verhalten deines geliebten Vierbeiners merkwürdig vor, kann es sein, dass dein Hund unter der Reisekrankheit leidet. Ihm wird unwohl und übel, kann sich sogar erbrechen, wenn die Reisekrankheit ihn zu sehr einnimmt.

Der ruhige, vertraue Platz für den Hund ist jetzt wichtiger als in allen anderen Fällen. Außerdem kann es in diesem Fall helfen, die Scheiben abzudecken, sodass der Hund die Fahrtbewegung nicht wahrnimmt, oder du greifst zu pflanzlichen Beruhigungsmitteln für das Tier.

Baldrian hilft nicht nur Menschen, sondern auch Hunden, um deutlich ruhiger zu werden. Hopfen hat eine schwächere, sehr sanfte Wirkung. Aber auch Lavendel, Johanniskraut oder Bachblüten haben auf Hunde dieselbe Wirkung wie auf den Menschen.

Ob Reiseangst oder nicht: Um Stress auf längeren Fahrten zu vermeiden, solltest du maximal ruhige und leise Musik hören. Laute Musik oder Hörbuchsprecher-Stimmen können das Tier verwirren, verängstigen oder schlichtweg stressen. Auch im Fahrstil ist Rücksicht wichtig: Bremse nicht ruckartig und beschleunige nur sanft.

Da der Hund sowieso Wasser im Auto benötigt, da ihm das immer zur Verfügung stehen sollte, kannst du den Wassertest machen. Fahre normal mit dem Auto zur Arbeit, Einkaufen und all die Wege, die du ohnehin mit dem Auto zurücklegst. Dabei hast du einen Wassernapf dabei. Ist das Auto im Nachhinein noch trocken, wird es auch dem Hund gut gehen.