Begleithundeprüfung – So läuft die Prüfung ab

Begleithundeprüfung
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Die Begleithundprüfung ist die „niedrigste Prüfung“, die ein Hund abschließen kann.  „Niedrigste“, weil sie die Grundlage für alle weiteren aufbauenden Prüfungen, die im Hundesport angeboten werden ist. Wenn dein Hund die Begleithundprüfung besteht, beweist das, dass du und dein Hund ein gutes Team seid und dass er alle Anforderungen der Prüfung problemlos im Alltag umsetzen kann.

In diesem Artikel gehen wir auf den Ablauf der vier Prüfungsteile der Begleithundprüfung ein.

Voraussetzungen für die Begleithundeprüfung

Die Voraussetzungen für die Begleithundprüfung sind die folgenden:

  • Dein Hund ist eindeutig durch Tattoo oder Chip identifizierbar
  • Dein Hund ist mindestens 15 Monate alt und hat alle Pflichtimpfungen
  • Du bist Mitglied in einem VDH-Verein
  • Du hast eine Haftpflichtversicherung, in die Schäden durch ein eigenes Haustier abgedeckt sind
  • Du hast den Sachkundetest für Hundehalter bestanden

Prüfungsteil I: Die theoretische Prüfung der Begleithundeprüfung

Der erste Prüfungsteil der Begleithundprüfung ist der schriftliche Theorie-Teil. Dabei stellst du dein Fachwissen über Hundehaltung und dein Tier im Rahmen einer Multiple-Choice-Fragerunde unter Beweis. Du kreuzt im größten Teil der Prüfung die richtigen Antworten an. Am Ende gibt es meist offen formulierte Fragen, die mit einem eigenen Text zu beantworten sind. Bestanden hast du, wenn du alle Fragen mit nur einer Antwort beantwortet hast und dabei 70 % richtig hast.

Konkret werden beispielsweise folgende Themengebiete abgefragt:

  • Lebenserwartung
  • Gesundheit
  • Abstammung
  • Richtiges Verhalten in bestimmten Situationen
Das Verhalten in bestimmten Situationen ist Hauptbestandteil der Sachkundeprüfung. Dabei wirst du vor konkrete Situationen gestellt und musst entscheiden, wie du reagierst. Solche Situationen sind beispielsweise Beißereien, Begegnungen mit anderen Hunden, was du tust, wenn der Hund nicht auf seinen Namen reagiert oder wie mit Problemhunden umgegangen werden muss.

Prüfungsteil II der Begleithundeprüfung

Im zweiten Prüfungsteil der Begleithundprüfung geht es um die „Identifikation des Hundes und Unbefangenheitsprüfung“. Der Hund wird identifiziert, und anschließend wird sein Wesen getestet. Erst, wenn der Hund unbefangen, also nicht vorbelastet oder psychisch traumatisiert ist, kann er an den folgenden Prüfungsteilen teilnehmen. Reagiert das Tier beispielsweise ängstlich oder aggressiv, wenn man es berührt, zählt das als Befangenheit.

Prüfungsteil III der Begleithundeprüfung

Im dritten Prüfungsteil der Begleithundprüfung wird die Unterordnung geprüft. Du bist das Alphatier in eurem Zweiergespann. Du gibst den Ton und die Bewegungsgeschwindigkeit an. Dazu sollst du im Rahmen der Prüfung einige Kommandos ausrufen, den Hund an der Leine führen und dabei einige Proben meistern. Du und dein Hund geht dabei beispielsweise mehrmals durch eine Personengruppe, oder du und dein Hund müsst einige Übungen ohne Leine absolvieren.

Die Begleithundprüfung besteht ihr im dritten Teil, wenn dein Hund sich auf dich konzentriert, sich nicht ablenken oder stressen lässt und dabei einen freudigen Eindruck macht. Hört er nicht auf Kommandos, lässt er sich durch fremde Personen oder andere Tiere ablenken, kann er die Prüfung nicht bestehen. Letzteres ist übrigens der Grund, weshalb der dritte Prüfungsteil in der Regel von zwei Haltern mit zwei Hunden zugleich absolviert wird: Das Tier muss auf dich hören und nicht auf den anderen Hundehalter, und der andere Hund sollte ihm egal sein.

Prüfungsteil IV die Außenprüfung

Der letzte Prüfungsteil der Begleithundprüfung ist der Verkehrsteil, auch Außenprüfung genannt. Dabei verlassen du und dein Hund das Übungsgelände, und ihr lauft an stark frequentierten Orten. Bahnhöfe, Fußgängerzonen oder Bürgersteige an stark befahrenen Straßen sind übliche Orte für die Außenprüfung. Hierbei simuliert der Prüfer häufig noch spezielle Situationen wie Fahrradfahrer, schreiende Kinder oder unerwartete Ereignisse. Dabei soll der Hund artig an der Leine laufen und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Sind alle Prüfungsteile bestanden, folgt ein Gespräch zum Abschluss. Du erhältst hierin die Eindrücke des Prüfers zum Verhältnis zwischen dir und deinem Hund. Sind euch Fehler unterlaufen, werden diese nicht nur genannt, sondern ihr bekommt hilfreiche Tipps, in welche Richtung es im Hundetraining weitergehen soll. Anschließend erhältst du eine schriftliche Bestätigung, dass dein Hund die Begleithundprüfung bestanden hat.

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