Hast du deinen Liebling zu Hause eingewöhnt und schon wertvolle Zeit mit ihm verbracht, wird es Zeit für den Besuch einer Hundeschule. Wenn du noch keine Erfahrung mit der Hundeerziehung hast, sollte dieser Besuch Pflicht sein.
In der Hundeschule wird deinem Hund nicht nur beigebracht, wie „Sitz!“, „Platz!“ und „Bleib!“ funktionieren, sondern auch, wie sich das Tier in unserer Welt verhalten soll. Es geht dabei um den Kontakt mit anderen Hunden, um stressfreie Spaziergänge an befahrenen Straßen, in Zoos oder der Freilauf in Parks und auf Feldern.
Dabei lernt nicht nur der Hund: Auch du wirst viel Neues in der Hundeschule über deinen Hund und Hundeerziehung an sich erlernen.
In diesem Artikel lernst du nicht nur, was du und dein bester Freund in der Hundeschule lernt, sondern auch, wie du eine gute Hundeschule erkennst.
Das lernt der Vierbeiner in der Hundeschule
Ein Wort vorweg: Nicht nur Welpen können in der Hundeschule lernen. Auch der ausgewachsene Hund ist lernfähig, wenn er auch etwas länger für den Erfolg benötigt. So oder so ist die allerwichtigste Regel: Bleibe geduldig und lass dem Tier seine Zeit. Im Alter von etwa zwölf Wochen kannst du mit deinem Welpen in die Hundeschule gehen – pünktlich nach der zweiten Pflichtimpfung.
In einer guten Hundeschule gibt es Kurse für die Welpenschule und die „Erwachsenen-Schule“. In der Welpenschule kann dein Tier spielerisch lernen und wird nicht von anderen Einflüssen gestört. Die Welpenschule ist von dem Training für erwachsene Tiere abgetrennt, da Welpen andere Lernbedürfnisse haben. Die Zähnchen tun noch nicht weh, und wenn du mit deinem Welpen raufst, kann er dich beißen oder sich mit der Schnauze an dir festhalten, ohne dass er negative Konsequenzen erfährt. Für einen heranwachsenden Hund ist es allerdings sehr wichtig, ohne Aggressionen zu spielen. Dafür wird eine gewisse Beißhemmung antrainiert.
Für Welpen und Hunde gleichermaßen lernen du und dein Tier beim Besuch einer Hundeschule, wie der Hund soziale Kontakte mit anderen Hunden herstellt, ohne ängstlich oder aggressiv zu reagieren. Außerdem lernt ihr die klassischen Befehle und Tricks wie „Sitz!“, „Platz!“, „Bleib!“ oder „Bei Fuß!“.
Ein elementarer Kern beim Besuch einer Hundeschule ist das Verhaltenstraining. Der ausgeprägte Jagdtrieb wird dabei in bestimmten Situationen unterdrückt, damit der Hund an der Leine gehen kann, ohne sich beim Rascheln im Gebüsch sofort auf die Blätter zu stürzen und den Menschen mit sich zu ziehen. Auch Begegnungen mit Radfahrern, Katzen, fremden Hunden sowie Spaziergänge in Zoos, Aquarien oder im Wald sind Schwerpunkte, die in einer Hundeschule gelehrt werden.
Daran erkennst du eine gute Hundeschule
Bevor du zum ersten Mal eine Hundeschule besuchst, solltest du dir ein Bild der Hundeschule machen. Sprich zunächst mit dem Trainer und schau, ob die Chemie zwischen euch passt. Wie in allen anderen Schulen gilt: Kannst du den Lehrer nicht ausstehen, lernst du schlechter. Du willst deinen Hund außerdem nur Personen aussetzen, denen du vertraust.
Frage in diesem Gespräch deinen potentiellen Hundetrainer alles, was du wissen möchtest. Beispielsweise, ob es eine Schnupperstunde gibt, an der du kostenfrei oder ermäßigt teilnehmen kannst, ohne dich an einen Vertrag zu binden. Frage außerdem, ob alle Rassen angenommen werden. Eine gute Hundeschule passt sich an alle Temperamente und Charaktere an und kennt auch auf jedes Trauma eine Lösungsmethode.
Außerdem kannst du fragen, welche Trainingsmethoden angewendet werden und was sein wird, sollte dein Hund keinen Erfolg haben. In diesem Fall sollte der Hundetrainer auf Theoriestunden für dich als Hundehalter, die Möglichkeit für Einzelunterricht und wichtige Werte wie etwa Geduld, Ausdauer und Spaß beim Üben eingehen. Übrigens: Es ist absolut nicht verboten, nach der Ausbildung des Hundetrainers zu fragen. Er sollte neben einer soliden Grundausbildung auch über aktuelle Zertifikate von Fortbildungen verfügen, was dir zeigt, dass er sich laufend fortbildet.
Nach dem ersten Gespräch kannst du nach deinem Bauchgefühl sagen, ob du dich zum Besuch dieser ausgewählten Hundeschule entscheidest. Aber auch beim laufenden, regelmäßigen Besuch einer Hundeschule solltest du die Augen offen halten.
Sobald ein Hund für ein Fehlverhalten bestraft wird, ist die Hundeschule keine gute! Strafen haben bei Tieren nichts zu suchen. Sie lernen ausschließlich über Belohnungen, die das gute Verhalten stärken. Die „schlimmste Strafe“ für einen Hund sollte ein scharfes Wort des Menschen sein. Wenn mit den Hunden etwas schlimmeres passiert als ein lautes „Nein, Aus!“, ist die Hundeschule unbedingt zu meiden. In Deutschland werden keine Tiere geschlagen, eingesperrt, ausgehungert oder sonst irgendwie bestraft. Darüber gibt es auch keinerlei Diskussion. Wenn dein Hund trotz wiederholtem Besuch einer Hundeschule keine Fortschritte macht, könntest du über Einzelunterricht nachdenken. Eine gute Hundeschule bietet den im Vergleich zum Gruppenunterricht teureren Unterricht an. Einzelunterricht ist gerade wegen der sozialen Kompetenz gegenüber Artgenossen keine Dauerlösung, kann aber helfen, die Beziehung zwischen dir und dem Hund zu stärken und mit speziellem Training erste gemeinsame Erfolgserlebnisse zu erleben.
Scheue dich nicht davor, den Besuch einer Hundeschule als Test zu betrachten und mehrere Hundeschulen mit ihren Schnupperangeboten auszutesten. Du willst das Beste für dein Tier, und ihr solltet euch beide langfristig wohlfühlen.