Antibiotika bei Hunden

Antibiotika bei Hunden
@ Nikolaev Mikhail / Shutterstock

Bei Antibiotika handelt es sich um Medikamente, durch die Bakterien davon abgehalten werden sollen, sich zu vermehren. Sie töten Bakterien ab, indem die Zellkerne zerstört werden.

Beim Menschen wirken sich Antibiotika auch auf Bakterien ab, die nicht für Krankheiten verantwortlich sind, sodass es schnell durch eine gestörte Darmflora und Durchfall kommen kann. Auch bei Antibiotika bei Hunden kann es zu Nebenwirkungen kommen. Zudem ist es wichtig, dass du weißt, wie man einem Hund Antibiotika verabreicht. Doch wie funktioniert das genau?

Zu all diesen Fragen haben wir im Folgenden die wichtigsten Infos für dich.

Wie Antibiotika bei Hunden funktionieren

Die meisten Antibiotika sind heutzutage synthetisch hergestellt. Sie wirken bei Hunden genau wie bei Menschen, da beide Säugetiere sind. Das bedeutet unter anderem, dass Antibiotika nicht bei Viren, Pilzen und Parasiten helfen, sondern nur bei bakteriellen Erkrankungen helfen können.

In manchen Fällen verschreibt der Tierarzt allerdings Antibiotika auch bei viralen Infektionen, da das Antibiotikum somit Bakterien „aus dem Weg räumt“, die das Immunsystem belasten. Somit bleibt den Abwehrkräften des Hundes mehr Energie, um sich gegen die Viren zu stellen.

Antibiotika bekommst du in Form von Pulvern, Salben, Säften oder Tabletten. Aber auch mit einer Spritze können Antibiotika bei Hunden vom Tierarzt verabreicht werden, wenn dein Tier schlecht frisst oder andere Verabreichungsformen schlichtweg vermeidet.

Hat dein Tier Antibiotika bekommen, musst du den Hund unbedingt schonen. Das Immunsystem wird durch die Erkrankung und durch die Medikamente belastet. Daher ist es wichtig, dass Spaziergänge langsam, mit Pausen und über eher kurze Distanz erfolgen, und dass du mehr als sonst auf die Reaktionen und Symptome des Hundes achtest.

Nebenwirkungen von Antibiotika für Hunde

Wie bereits erwähnt, töten Antibiotika mehr Bakterien ab, als wir eigentlich wollen. Daher schlagen sie auf Magen und Darm und sorgen sehr häufig zu Blähungen und Durchfall. Im Gegensatz zum Menschen ist die Darmflora des Hundes aber robuster, und daher kommt Durchfall seltener vor als beim Menschen, wenn dieser Antibiotika eingenommen hat.

In der Kritik stehen Antibiotika wegen der sogenannten Resistenzen. Bakterien haben eine sehr geringe Lebensdauer und vermehren sich extrem schnell. Daher setzen sich Mutationen der Bakterien über viele Generationen in sehr kurzer Zeit fort, und es kann sein, dass die Keime eine Antibiotikaresistenz entwickeln.

Das kannst du dir anhand der menschlichen Evolution vorstellen:

Früher konnte der Mensch Laktose nicht verarbeiten. Mit dem Aufkommen der Landwirtschaft haben wir Menschen entdeckt, dass Kuhmilch auch für uns nahrhaft ist. Inzwischen sind die Menschen der westlichen Welt weitestgehend laktosetolerant. Hier sind Laktoseintoleranzen eher selten, im Gegensatz zum asiatischen Raum, wo fast 90 % der Menschen laktoseintolerant sind. Diese Entwicklung hat beim Menschen zich Generationen und mehrere hundert Jahre gedauert. Im übrigen, vertragen auch immer mehr Hunde Laktose, wenn diese daran gewöhnt sind.  So, wie wir inzwischen Laktose verarbeiten können, können Bakterien unter Umständen nach einer gewissen Zeit die Antibiotika verarbeiten. In diesem Fall halten die Bakterien dem Antibiotikum stand. Daher dürfen Antibiotika ausschließlich eingesetzt werden, wenn der Tierarzt es verordnet. Außerdem muss die geplante Dauer der Einnahme von Antibiotika beim Hund zwingend eingehalten werden. Auch, wenn es dem Tier besser geht, musst du dich also an das halten, was der Tierarzt verordnet hat!

Das Antibiogramm

Bevor Antibiotika verabreicht werden, kannst du ein Antibiogramm anfertigen lassen. Der Tierarzt beginnt zwar meistens mit einer kalkulierten Therapie und verabreicht bereits Antibiotika, aber erstellt zeitgleich das Antibiogramm. Dabei wird analysiert, wie die Keime auf bestimmte Medikamente reagieren. Auch die oben bereits erklärten Resistenzen werden in einem Antibiogramm ermittelt. Frage hierzu deinen Tierarzt, ob ein Antibiogramm sinnvoll sein könnte.

Dem Hund Antibiotika verabreichen

Antibiotika für Hunde und Antibiotika für Menschen unterscheiden sich vor allem in der Verabreichungsform. Hunde sehen nicht, wie vernünftig und wichtig es ist, ein Medikament einzunehmen. Sie haben schlichtweg keine Lust auf schlechten Geschmack oder das komische Ding, das sich da im Futter versteckt.

Und damit sind wir schon bei der ersten Verabreichungsform: Verstecke die Tablette im Futter. Frisst der Hund alles auf, hat er das Antibiotikum zu sich genommen. Viele Hunde sind allerdings gerissen und äußerst clever. In der fein säuberlich ausgeleckten Futterschale finden Tierhalter nicht selten die unberührte Tablette liegen. Eine Abhilfe verschafft hierbei Leberwurst. Das ist ein echter Leckerbissen für den Hund, und die Tablette lässt sich einfach darin verstecken.

Leider gibt es auch Antibiotika, die auf nüchternen Magen verabreicht werden müssen. Achte dabei unbedingt darauf, was der Tierarzt dir und deinem Tier rät. Vor allem bei Säften, Salben und Spritzen ist die Vergabe auf nüchternen Magen deutlich leichter als bei Tabletten und Kapseln.

Um den Darmproblemen des Hundes vorzubeugen, kannst du zusätzlich zu den Antibiotika auch Probiotika verabreichen. Sie enthalten gesund machende Bakterien, die die Darmflora unterstützen. Dazu gehören Milchsäurebakterien wie auch Hefe. Einige Futtermittelhersteller haben dazu Substanzen auf pflanzlicher Basis hergestellt, die du getrost kaufen und verfüttern kannst.

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