Impulskontrolle bei Hunden: Einflussfaktoren und Trainingstipps

Impulskontrolle bei Hunden: Einflussfaktoren und Trainingstipps
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Es ist wichtig, dass du als Halter dazu in der Lage bist, deinen Hund zu kontrollieren und seine Impulsivität im Griff zu haben. Andernfalls gestaltet sich der Alltag mitunter äußerst anstrengend und dein Vierbeiner kann möglicherweise sogar eine Gefahr für sich und andere darstellen.

In diesem Zusammenhang spielt die Impulskontrolle deines Hundes eine entscheidende Rolle. Wie du durch Training zu einer besseren Impulskontrollfähigkeit beitragen kannst und welche Faktoren die Impulsivität von Hunden beeinträchtigen können, erklären wir dir im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Kann dein Hund in einer Situation einen Handlungsimpuls unterdrücken, spricht man von Impulskontrolle.
  • Die Fähigkeit zur Impulskontrolle wird bei Hunden durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
  • Regelmäßiges Training kann die Impulskontrollfähigkeit deines Hundes verbessern.
  • Da dein Hund die Impulskontrolle nicht übertragen kann, musst du jede Situation gesondert mit ihm üben.

Was heißt Impulskontrollfähigkeit bei Hunden?

Genau wie du ist auch dein Hund in seinem Alltag zahllosen Reizen aus seiner Umwelt ausgesetzt. Dabei hat er ständig die Wahl, diesen Reizen nachzugehen oder sie zu ignorieren.

Bringst du deinem Hund zum Beispiel bei, ruhig vor seinem Futternapf zu verharren, bis du ihm diesen freigibst, ist er in dieser spezifischen Situation dazu fähig, Impulskontrolle auszuüben. Denn eigentlich würde er lieber sofort mit dem Fressen beginnen. Doch stattdessen wartet er geduldig auf deine Erlaubnis.

Impulskontrolle ist für Hunde mit großer Anstrengung verbunden

Bevor du dich damit beschäftigst, wie du die Impulskontrollfähigkeit deines Hundes verbessern kannst, solltest du dir bewusst machen, mit welcher Anstrengung das Unterdrücken von Impulsen für deinen Vierbeiner verbunden ist.

Aus diesem Grund ist es ihm kaum möglich, in sämtlichen Situationen Impulskontrolle auszuüben. Nach einer Weile lässt die Konzentration selbst beim ruhigsten Vierbeiner nach und er hat praktisch keine andere Wahl, als seinem Impuls nachzugeben.

Das ist ganz normal und sollte dich daher auch nicht frustrieren. Konzentriere dich stattdessen vorrangig darauf, die Impulskontrolle deines Hundes in wichtigen Situationen zu verbessern und überfordere ihn nicht bei jeder Gelegenheit damit.

Schließlich bringt es dir nichts, wenn dein Vierbeiner zwar minutenlang vor seinem Lieblingsspielzeug sitzen kann, du ihn aber beim Gassigehen nicht ableinen kannst, ohne dass er jedem vermeintlichen Beutetier hinterherrennt.

Warum nicht jeder Hund das gleiche Maß an Impulskontrollfähigkeit besitzt

Ein weiterer Punkt, den du im Hinblick auf die Impulskontrolle deines Hundes bedenken solltest, ist die Tatsache, dass es hierbei von Tier zu Tier zum Teil sehr große Unterschiede geben kann. Denn nicht jeder Hund besitzt das gleiche Maß an Fähigkeit zur Impulskontrolle.

Vor allem die folgenden Faktoren spielen für die Fähigkeit zur Impulskontrolle bei Hunden eine Rolle:Zunächst macht sich das Theobromin bei deinem Hund mit folgenden Symptomen bemerkbar:

  • Die Rasse (Bestimmte Hunderassen reagieren von Natur aus eher impulsiv, während andere ihre Impulse vergleichsweise gut kontrollieren können.)
  • Das Alter (Da sich die verantwortlichen Bereiche im Gehirn erst mit der Zeit entwickeln, besitzen junge Hunde noch keine gute Impulskontrollfähigkeit.)
  • Der Körperbau (Je größer und kräftiger ein Hund ist, desto besser klappt es bei ihm in der Regel mit der Impulskontrolle.)
  • Das Stresslevel (Übermäßiger Stress verschlechtert die Konzentration und wirkt sich daher negativ auf die Impulskontrollfähigkeit des Tieres aus.)

Training der Impulskontrollfähigkeit von Hunden

Um die Fähigkeit zur Impulskontrolle bei deinem Hund zu verbessern, musst du regelmäßig mit ihm üben. Starte langsam mit dem Training und stelle deinem Vierbeiner zunächst einfache Aufgaben. Mit der Zeit kannst du die Schwierigkeit immer weiter erhöhen.

Lasse ihn am Anfang zum Beispiel nur ein oder zwei Minuten vor dem Fressnapf warten und steigere die Zeit dann schrittweise.

Verzichte während des Trainings unbedingt auf Strafen, falls etwas nicht direkt klappt. Belohne deinen Hund stattdessen mit ausgiebigem Loben, einem kleinen Leckerli oder einem gemeinsamen Spiel. Auf diese Weise lernt er, dass es sich für ihn lohnt, seine Impulse zu kontrollieren.

Dein Hund kann die Impulskontrolle nicht übertragen

Beachte beim Üben, dass jede Situation gesondertes Training erfordert. Denn nur weil dein Hund sein Lieblingsspielzeug ignorieren kann, ist er noch lange nicht dazu in der Lage, dem Hasen auf der Wiese beim Gassigehen keine Beachtung zu schenken.

Es ist daher notwendig, dass du jede Situation, in der dein Hund die Fähigkeit zur Impulskontrolle haben soll, einzeln mit ihm übst.

Feste Abläufe erleichtern Hunden die Impulskontrolle

Da die Impulskontrolle für deinen Hund mit einer großen Anstrengung verbunden ist, solltest du ihm das Ganze im Alltag möglichst einfach machen. Achte zu diesem Zweck vor allem auf feste Tagesabläufe und vermeide es, deinen Vierbeiner übermäßigem Stress auszusetzen.

Übertreibe es außerdem nicht mit dem Üben und gib deinem Hund zwischendurch immer wieder die Gelegenheit, sich zu entspannen und einfach Hund zu sein. Auf diese Weise hilfst du ihm, sich das nächste Mal wieder besser zu konzentrieren und seine Impulse zu kontrollieren.

Impulskontrolle bei Hunden – unser Fazit

Im Alltag ist es unerlässlich, dass dein Hund in gewissen Situationen eine ausreichende Impulskontrollfähigkeit besitzt. Um diese zu gewährleisten, müsst ihr regelmäßig zusammen üben.

Sei dir dabei im Klaren, dass das Unterdrücken seiner Impulse anstrengend für deinen Vierbeiner ist. Versuche ihn daher nicht zu überfordern und konzentriere dich vorrangig auf Situationen, in denen Impulskontrolle wirklich wichtig ist.

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