Dirofilariose (Herzwurmkrankheit) beim Hund

Mücke auf spiegelnder Fläche

Die kardiovaskuläre Dirofilariose (Herzwurmkrankheit) zählt vermutlich zu den gefürchtetsten Erkrankungen, mit denen sich dein Hund im Urlaub infizieren kann. Sie ist in erster Linie im Mittelmeerraum verbreitet und zählt daher zu den typischen Mittelmeerkrankheiten.

Dirofilariose lässt sich schwer behandeln und verläuft in vielen Fällen tödlich. Aus diesem Grund ist es entscheidend, dass du weißt, wie du deinen Hund vor Herzwürmern schützen kannst und wie du einen Befall mit den gefährlichen Parasiten möglichst schnell erkennst.

Was ist eine Dirofilariose?

Bei einer Dirofilariose, beziehungsweise Herzwurmerkrankung handelt es sich um eine parasitäre Krankheit, von der vor allem Hunde sowie Hundeartige betroffen sind. In seltenen Fällen können auch Katzen an ihr erkranken.

Dirofilariose bezeichnet einen Befall des Tieres mit der Fadenwurmart Dirofilaria immitis, die bis in das Herz des infizierten Hundes vordringen kann. Daher stammt auch der Name Herzwurm.

Ursachen eines Befalls mit Herzwürmern

Dirofilariose wird durch Stechmücken übertragen. Saugt eine Mücke das Blut eines Tieres, welches mit Herzwürmern infiziert ist, nimmt sie dabei Larven auf. Diese überträgt die Stechmücke dann bei ihrer nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Hund.

Im Körper des Hundes nisten sich die Larven für ihr weiteres Wachstum zunächst in der Unterhaut ein, bevor sie dann schließlich in die Blutgefäße wandern. Von dort gelangen sie in die Lungenarterie. Leidet dein Hund unter einem starken Herzwurmbefall, gelangen die Würmer sogar bis in die rechte Hälfte seines Herzens.

Ausgewachsene Dirofilaria immitis können bis auf eine Länge von 30 Zentimetern heranwachsen und werden etwa einen Millimeter dick. Sie produzieren neue Larven, die dann wiederum über das Blut des infizierten Hundes auf Stechmücken übertragen werden können.

Dirofilariose ist vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. In Südeuropa besteht insbesondere in Südfrankreich, Spanien der italienischen Poebene sowie auf den kanarischen Inseln ein hohes Infektionsrisiko. Ein deutlich geringeres Risiko für eine Herzwurm-Infektion besteht darüber hinaus in Tessin sowie in Ungarn.

Insgesamt gelten rund 70 unterschiedliche Arten von Stechmücken als potentielle Träger der Larven des Herzwurms, von denen zumindest bislang allerdings keine bei uns in Mitteleuropa heimisch ist.

Symptome einer Dirofilariose beim Hund

Symptome zeigen sich bei einer Dirofilariose erst dann, wenn sich die Larven zu erwachsenen Würmern entwickelt haben. Von der Infektion durch einen Mückenstich bis hin zu ersten Beschwerden können daher etwa sechs Monate vergehen. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind, hängt davon ab, wie stark dein Hund mit Herzwürmern befallen ist.

Zu den typischen Anzeichen einer Dirofilariose gehören unter anderem:
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Schnelle Ermüdung
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust

Bedingt durch eine rechtsseitige Herzinsuffizienz kommt es zu einer Erweiterung und Überlastung der rechten Herzseite, die mit Husten, Atemnot und dem Entstehen von Ödemen einhergeht.

Darüber hinaus kann die Herzinsuffizienz schlimmstenfalls auch zu einem Versagen von Nieren und Leber führen, sodass die Dirofilariose für deinen Hund unter Umständen sogar tödlich enden kann.

Diagnose einer Herzwurmerkrankung beim Hund

Ob dein Hund tatsächlich unter der Herzwurmkrankheit leidet, muss vom Tierarzt überprüft werden. Zu diesem Zweck wird das Blut des Hundes auf Mikrofilarien (Larven des Herzwurms) hin untersucht. Allerdings bietet ein solcher Bluttest nur eine Sicherheit von etwa 75 Prozent.

Hinzu kommt, dass er erst dann durchgeführt werden kann, wenn bereits Larven des Herzwurms in das Blut deines Hundes gelangt sind. Eine unmittelbare Diagnose von Dirofilariose nach dem Stich durch eine infizierte Mücke ist somit nicht möglich.

Behandlung einer Dirofilariose beim Hund

Die Behandlung eines Befalls mit Herzwürmern unterscheidet sich deutlich von der eines herkömmlich Wurmbefalls, bei dem die Parasiten sich im Darm deines Hundes einnisten. Sie erfordert besonderes Fachwissen, weshalb wir dir dringend empfehlen, einen Spezialisten aufzusuchen.

Ein normaler Tierarzt, der bislang keine Erfahrung mit der Behandlung von Dirofilariose hat, ist in diesem Fall keine gute Wahl. Das Risiko für Komplikationen ist einfach viel zu hoch. Fehler bei der Therapie können für deinen Hund unabsehbare Folgen haben.

Die Therapie einer Dirofilariose kann prinzipiell aus zwei verschiedenen Maßnahmen bestehen:
  • Operative Entfernung der erwachsenen Herzwürmer
  • Medikamente zum Abtöten von Würmern und Larven

Welcher Behandlungsweg gewählt werden muss, hängt davon ab, wie stark der Befall bei deinem Hund ist. Ein starker Wurmbefall macht es meist unausweichlich, die erwachsenen Tiere operativ aus dem Herz des Tieres zu entfernen, bevor ein Einsatz von Medikamenten infrage kommt.

Anderenfalls können die abgetöteten Parasiten eine lebensgefährliche Thrombose oder einen anaphylaktischen Schock (durch das fremde Protein im Körper) verursachen.

Medikamente gegen die Herzwurmerkrankung

Die Antiwurmmittel, die bei der Behandlung einer Dirofilariose zum Einsatz kommen, sind in der Regel mit starken Nebenwirkungen verbunden. Mögliche Wirkstoffe sind zum Beispiel Melarsomin, Ivermectin, Doxycyclin und Milbemycin.

Um die Larven des Herzwurms im Hautbereich abzutöten, kommen zusätzlich Spot ons zum Einsatz. Darüber hinaus werden dem Hund vor den eigentlichen Medikamenten oft auch blutverdünnende Medikamente sowie Kortison verabreicht.

Da bei einer Herzwurm-Behandlung jederzeit schwere Komplikationen auftreten können, wird dein Hund in der Regel stationär aufgenommen werden, sodass der Tierarzt bei Bedarf sofort eingreifen kann.

Heilungschancen einer Erkrankung an Dirofilariose

Wie du siehst, ist die Behandlung der Herzwurmerkrankung kompliziert und mit vielen Risiken verbunden. Die Heilungschancen hängen im Wesentlichen davon ab, wie stark dein Hund mit den Parasiten befallen ist.

Wird die Dirofilariose bei ihm frühzeitig erkannt und behandelt, stehen die Chancen gut, dass er sie heil übersteht und nach einigen Wochen Ruhezeit wieder vollständig genesen ist.

Bei einer weit fortgeschrittenen Dirofilariose können allerdings bereits Organe wie Lunge und Herz irreparabel beschädigt worden sein. In diesem Fall ist die Prognose leider deutlich schlechter und das Sterberisiko trotz Behandlung sehr hoch.

Vorbeugung eines Befalls mit Herzwürmern

Um deinen Hund vor den Folgen einer Dirofilariose zu bewahren, ist eine wirkungsvolle Prophylaxe gegen den Befall mit Herzwürmern der beste Weg.

Sofern du mit deinem Hund einen Urlaub in Südeuropa planst, solltest du die folgenden Maßnahmen umsetzen:
  • Vermeide Gebiete, in denen es viele Stechmücken gibt.
  • Lass deinen Hund auf keinen Fall im Freien schlafen.
  • Verwende Mückenschutzgitter, um ein Eindringen der Insekten in Haus oder Wohnwagen zu vermeiden.
  • Nutze ein repellierendes (abschreckendes) Mittel gegen Stechmücken.
  • Schütze dein Hund mit entsprechenden Präparaten gegen Herzwurmlarven.
  • Entwurme deinen Vierbeiner nach der Urlaubsreise.

Je konsequenter du diese Vorbeugungsmaßnahmen umsetzt, desto geringer ist das Risiko, dass dein Hund an Dirofilariose erkranken kann.

Ist Dirofilariose ansteckend?

Dirofilariose ist eine Krankheit, die nahezu ausschließlich Hunde (in seltenen Fällen auch Katzen) betrifft. Für Menschen stellen Herzwürmer somit keine Gefahr dar. Ebenso wenig ist eine direkte Ansteckung durcheinen infizierten Hund möglich, da die Herzwurmlarven ausschließlich durch den Stich verschiedener Mückenarten übertragen werden können.

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