Die Kipp-Fensterfalle

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Auch wenn sie der Legende nach sieben Leben haben, gelten gerade Katzen als die häufigsten Unfallpatienten in der Kleintierpraxis. Und dazu zählen nicht nur die Freigänger unter ihnen – auch Wohnungskatzen sind z.B. durch Fenster gefährdet.
Gut wenn man auf den Fall der Fälle vorbereitet ist und eine Katzenversicherung abgeschlossen hat. Im Gegensatz zu Hunden sind Katzen als Freigänger bekannt, die gerne viel Zeit außerhalb der Wohnung verbringen und selbstständig die Gegend erkunden wollen. Doch manchmal hat dieser Freiheitsdrang seinen Preis: Besonders Stürze aus offenen Fenstern oder vom Balkon können zu schwersten Verletzungen an Kopf, Pfoten und inneren Organen der Stubentiger führen.

  Vorsicht vor Kipp-Fenstern!

Fenster können für Katzen äußerst gefährlich werden: Leider passiert es allzu oft, dass Katzen dem Reiz eines gekippten Fensters nicht widerstehen können und sich dadurch schwerste Verletzungen zufügen: Aus Neugier steckt die Samtpfote zunächst die Nase durch den Schlitz des Kippfensters und versucht dann, durch diesen Spalt ins Freie zu gelangen – und bleibt leider in der Fensterspalte hängen. Bleibt sie mit dem Köpfchen stecken, kann die Katze durch ihr Eigengewicht unweigerlich erdrosseln werden. Gelingt es ihr ein Stückchen weiterzukommen, wird sie letztendlich mit ihrer Taille eingeklemmt. Um sich aus dieser ungünstigen Lage zu befreien, fängt die Katze an zu zappeln und zu zerren, wodurch schwerwiegende Schädigungen entstehen können.

  Sturz mit verheerenden Folgen

Die Folgen eines solchen Vorfalls können verheerend sein: Im Kippfenster eingeklemmte Katzen erleiden oftmals Rippenbrüche an Kiefer und Vordergliedmaßen, Ausrenkungen der Lendenwirbel und sogar Verletzungen an inneren Organen und den Atemwegen. Tierärzte berichten sogar, dass sich die Vierbeiner auch schwerste Verletzungen an inneren Organen beim Versuch sich zu befreien zufügen, die sogar zum Tod führen können.

Auch kann es durch den Unfall zum Kippfenster-Syndrom kommen, einer „akuten traumatischen Nachlähmung“. Ebenfalls kann das Rückenmark der Katze durch einen Wirbelbruch erheblich verletzt werden, so dass Katzen, die in einem Kippfenster eingeklemmt waren, oftmals an den Hinterläufen gelähmt sind. Auch der Sturz aus großer Höhe – meist aus einem Fenster oder vom Balkon – kann für den Gesundheitszustand der Katze gefährlich werden.

  Im Falle eines Falles

Kommt es zu einem Unfall mit dem Kipp-Fenster oder zum Fenstersturz, ist es gut, wenn die Katze versichert ist, da ansonsten eine hohe finanzielle Belastung für den Besitzer entstehen kann. Die Tierkrankenversicherung übernimmt alle Kosten, die für Untersuchung und Behandlung der Katze beim Tierarzt entstehen.

Eine Operationskrankenversicherung fängt anfallende Tierarztkosten für operative Eingriffe zusätzlich ab. Am Besten ist es jedoch, wenn die Katze gar nicht erst in Versuchung gerät, durch ein Kippfenster ins Freie zu gelangen. Deshalb sollten verantwortungsvolle Katzenbesitzer ihre Katze niemals in ein Zimmer mit gekippten Fenstern oder gekippter Balkontür lassen!