Katzenhaftes

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Ob Raub- oder inzwischen domestizierte Hauskatze – in Gestalt und Verhalten ähneln sich sämtliche dieser Vierbeiner – von Rassetieren wie Main Coons über Kreuzungen zweier Spezies bis hin zu Straßenmischungen, die von allem ein wenig enthalten.

Geschmeidig wie eine Katze zu sein und sich auf Samtpfoten anzuschleichen, Ohren wie ein Luchs zu besitzen oder als Maus das Tanzen zu beginnen, wenn der Stubentiger aus dem Haus ist: Nicht von ungefähr bietet die Katze zahlreiche Vergleichsmöglichkeiten und Anlass für Sprichwörter, die allesamt von Körperbau und Wesen herrühren, die jeweils sowohl dem Jagen in der freien Natur als auch dem Leben in einer Stadtwohnung angepasst sind.

Was es nicht alles über eines der Deutschen beliebtesten Haustiere zu berichten gibt: zu Abstammung und Körpersprache, Gleichgewichtssinn und Krankheiten, Spieltrieb und Schlafkonsum. Einiges sei hier in Kürze und in Folgeartikeln ausführlich zusammengefasst.

Obwohl Einzelgänger, ist unsere Mieze überall dort anzutreffen, wo auch Menschen ihr Heim aufgeschlagen haben, und dies rund um den Globus. Unsere heimische Katze ist Untersuchungen zufolge aus einer Kreuzung von der europäischen Waldkatze, der afrikanischen Falbkatze sowie der Steppenkatze aus Vorder- und Mittelasien hervorgegangen. Zur Geschichte der Katze im alten Ägypten zunächst als reiner Mäusefänger und mit der Zeit als Tempeltier verehrt, traten die geschmeidigen Vierbeiner nach und nach ihren Siegeszug in deutsche Haushalte an. Kaum ein Spielzeug, mit dem die Mieze nicht verwöhnt wird, kaum ein Futter, das nicht mit Nährstoffen angereichert ist, um kräftiges Gedeihen zu garantieren.

Und dies zurecht: Denn eine gesunde Katze greift wie so viele Tiere im ihrem Alltag so gut wie ständig auf bestimmte physiologische Funktionen und ihre Sinnesorgane zurück: ihren Schwanz zum Halten des Gleichgewichts und zur Kommunikation mit Artgenossen, ihre Barthaare für das Ertasten des Weges im Dunkeln, ihre Krallen für das Erklettern verzweigter Bäume – nur mit dem Abstieg hapert es bei all denjenigen, die gerne einmal von den starken Armen eines Feuerwehrmannes getragen werden möchten. Auch des Nachts in der Lage, Umrisse gestochen scharf ausmachen zu können, vertrauen sowohl der gemeine Stubentiger, als auch der König der Löwen doch in erster Linie auf die hervorragende Qualität ihrer Ohren und vermögen sich dank ihrer gepolsterten Pfotenzwischenräume lautlos an die Beute heranzuschleichen. Ein Satz, und das Objekt der Begierde war einmal.

Jeder Katzenhalter weiß, wie Neugierde und lernfähige Katzen sind. Die Tiere wissen genau, ihr Schnurren oder das um-die-Beine-Streichen gezielt einzusetzen, um in das Schlafzimmer gelassen zu werden oder dem Futter ihrer Wahl näher zu kommen. Allerdings – und auch dies werden Katzenfreunde aus leidlicher Erfahrung zu bestätigen wissen – setzen sie diese Kenntnisse nur ein, wenn ihnen danach ist. Der Besitzer kann noch so sehr danach verlangen. Wer möchte, dass sein Haustier aufs Wort hört, sollte lieber bei Hunden Umschau halten.

Auch in Kunst und Literatur haben sich berühmte und bekannte Köpfe mit der Darstellung und dem Thema der Katze auseinandergesetzt. Auf Papyrus und Münzen, Mosaiken und Töpferwaren im Altertum über Renaissance-Malereien unter anderem von Leonardo da Vinci bis hin zu einigen Gemälden Renoirs und sogar Abbildungen in Evangelien. Das Märchen vom gestiefelten Kater hat es zu Weltruhm gebracht, und eine von Äsops Fabeln handelt von einer Katze, die eine Metamorphose zu einer jungen Frau und retour erfährt. Und wer kennt nicht den Filmklassiker ‚Die Katze auf dem heißen Blechdach’, die Comicfigur des fetten Kater Garfield oder die Zeichentrickserie Tom und Jerry?

So gut wie täglich begegnet einem etwas, das an eine Katze erinnert, auch wenn man sich dessen nicht unbedingt bewusst ist. Katzenartige Bewegungen beim Aerobickurs im Sportstudio, Katzenzungen aus Schokolade als Geschenk zur Einschulung und leuchtende Augen wie die einer Katze, ist einem eine angenehme Überraschung widerfahren. Über Katzen zu reden, zu schreiben und zu philosophieren, bedarf es keiner großen Mühe, der Stoff wird nicht ausgehen. Selbst, wenn Katzen doch nicht neun Leben haben sollten.