Ist eine Katze angespannt, gestresst oder ängstlich, kann das Tier auf unterschiedliche Art und Weise reagieren.
Generell gilt: Verhält sich die Katze auffällig anders als sonst, und kennst du dein Haustier sehr gut, kann dieses Verhalten ein Zeichen für Stress sein. Entspannte Katzen verhalten sich so wie immer.
Willst du deine Katze beruhigen, musst du auf bestimmte Zeichen und Warnsignale achten. Nähere dich ihr nicht zu schnell und schon gar nicht mit schnellen Bewegungen, auch wenn das im Alltag für deine Katze kein Problem ist. In angespannten Situationen stresst Katzen solch ein Verhalten umso mehr.
In diesem Artikel lernst du alles, was du wissen musst, wenn du deine Samtpfote Stress oder Angst nehmen möchtest und wie du auf dein Tier am besten eingehst.
- Nähere dich ihr nicht zu viel
- Gib der Katze Raum
- Lass der Katze viel Zeit
- Sprich langsam und ruhig zu dem Tier
- Achte auf ihre Körpersprache
- Bleib geduldig!
Inhaltsverzeichnis
Der Stress deiner Katze
Katzen haben unterschiedliche Stressreaktionen, die sich aber auf ein paar gemeinsame Nenner zusammenfassen lassen. Bei leichten Anspannungen wie vor einem anstehenden Umzug, bei Veränderungen in der Wohnung oder wenn sie beispielsweise von einem Kind gestresst wird, kann sich der Stress der Katze durch Rückzug und körperliche Merkmale äußern.
Die Katze verzieht sich und will partout nicht aus ihrem Versteck herauskommen. Sie wirkt inaktiv und weigert sich, wenn sie sich nicht in einem Versteck aufhält, einen bestimmten Bereich zu betreten, weil sie mit dem Zimmer etwas Negatives verbindet. Die Katze erschreckt sich schnell, flieht bei unerwarteten Geräuschen sofort und wirkt fahrig.
Wenn aus dieser Form der nervösen Anspannung echter Stress erwächst, kann eine Katze auch Aggressionen und Abwehrreaktionen an den Tag legen. Sie hält sich nicht an ihre Erziehung als Haustier, sondern verhält sich nach ihren Urinstinkten. Die gestresste Katze miaut klagend und enervierend, meist ohne ersichtlichen Grund.
In schlimmen Fällen geht der Katze Kot und Urin ab, sie zittert und speichelt. Ihr Jammern geht in Kreischen über und die Pfoten werden schweißnass. In diesem Fall hat eine Katze echte Panik und kann nicht sanft beruhigt werden, sondern muss möglichst schnell in eine sichere Umgebung gebracht werden. Lass die Katze mit Panik unbedingt in Ruhe, entferne dich von ihr, beobachte sie nicht, und sorge dafür, dass kein anderes Tier in ihre Nähe kommt.
Krankheiten, Schmerzen und Parasiten können nämlich Auslöser von Stress- und Paniksymptomen sein. In der Regel kommen diese Symptome aber in Kombination mit Appetitlosigkeit und Futterverweigerung zum Vorschein, also sollte dir frühzeitig auffallen, dass etwas nicht stimmt.
Nervöse Katzen beruhigen
Ist deine neue Katze nur etwas nervös und angespannt, kannst du sie beruhigen, indem du dich an bestimmte Verhaltensregeln hältst. Verhalte dich langsam und mache keine hektischen Bewegungen. Verzichte auf laute oder schrille Töne und rufe auch nicht ihren Namen, sondern sprich eher sanft und gedämpft zu deinem Tier.
Wenn du eine Weile auf Distanz bleibst und mit der Katze sprichst, wirst du sehen, wie das Tier reagiert. Die Katze wird dich fokussieren und zurückweichen, sobald du ihr ihres Ermessens zu nahe kommst. Wenn sie dich aber nur beobachtet, verharre zunächst in dieser Situation, bis sie das Interesse an dir verliert.
Jetzt kannst du der Katze einen neuen Impuls geben. Bewege dich nicht auf das Tier zu und bedränge sie nicht. Du kannst viele Katzen entspannen, indem du ihnen gibst und zeigst, was sie kennen, dabei aber ihre gewünschte Distanz respektierst. Ein paar Leckerlis kannst du jetzt an Ort und Stelle hinterlassen und wieder weggehen. Die Katze wird sich nach einer Weile bis zu dem Ort trauen, an dem du zuletzt warst, und sie wird sich die Leckerlis schmecken lassen.
So kannst du nervöse Katzen beruhigen, und zwar immer wieder. Egal, wann sich die Katze versteckt und nicht mehr rauskommen möchte: Komm ihr langsam näher, bis sie Augenkontakt zu dir aufbaut, sprich mit ihr, bis sie das Interesse an dir verliert und hinterlass ein Leckerchen.
Wenn du der Meinung bist, du kannst die Katze beruhigen und darfst ihr dabei näher kommen, kannst du natürlich auch ausprobieren, das Leckerli in ihre Nähe zu schubsten und ein paar Minuten vor Ort zu bleiben. Oder du zeigst es ihr und streckst es ihr mit der Hand hin. Das funktioniert allerdings wirklich nur, wenn du Beruhigung für Katzen willst, die nervös sind, weil sie sich fremd vorkommen, sich an eine Veränderung gewöhnen wollen und keine waschechte Angst in sich verspüren.
Ängstliche Katzen beruhigen
Willst du Katzen beruhigen, die prinzipiell ängstlich sind, so kämpfst du nicht gegen eine harmlose und völlig natürliche Reaktion auf eine veränderte Umgebung an, sondern gegen einen angeborenen Instinkt, der für die Katze überlebenswichtig ist. Ohne Ängste könnten wir alle, ob Mensch, Meerschweinchen oder Katze, jederzeit zum Tode kommen. Etwa, weil wir von einem zu hohen Hindernis springen oder unserem Fressfeind in die Arme laufen.
Bei Katzen löst Angst einen Fluchttrieb aus. Die Katze fühlt sich bedroht, wird gegebenenfalls sogar aggressiv. Diese Reaktionen sind dafür da, dass die Katze überleben kann. Besser ist ein Tier auf der Hut vor Gefahren als unvorsichtig: Das hat die Evolution den Tieren gelehrt. Hat dein Tier also negative Erlebnisse auf Autofahrten, in Transportboxen oder mit Menschen gemacht, kann sie eine Angst entwickeln, die aus deiner Sicht übertrieben reagiert wirkt, für Katzen aber eine reine Schutzfunktion ist.
Wenn du ängstliche Katzen beruhigen möchtest, brauchst du vor allem Zeit. Gib dem Tier ausreichend Platz und Zeit, das, wovor sie Angst hat, zu studieren. Du darfst die Katze auf keinen Fall bedrängen. Wichtig ist, dass die Katze alles beschnuppern und berühren, aber bei Bedarf auch argwöhnisch aus der Ferne betrachten kann.
Dabei muss die Umgebung stressfrei sein. Keine Musik, keine schreienden Kinder, kein Durchgangszimmer! Schaffe einen ruhigen Raum und sprich ruhig und gelassen und mit einer möglichst tiefen Stimme mit deiner Katze. Nach einer Weile wird sie dir mit ihrer Körpersprache zeigen, dass die Situation in Ordnung ist und du kannst einen weiteren Schritt auf sie zugehen.
Unser Fazit: Sicherheit und Geborgenheit vermitteln
Du siehst also: Es ist ein langatmiger und immer gleicher Prozess. Den Stress bei Katzen abzubauen braucht es viel Geduld und Zeit und darfst das Kätzchen nicht bedrängen. Auch, wenn es wirkt, als könntest du nicht viel tun, ist genau das das Richtige, wenn du gestresste oder nervöse Stubentiger beruhigen musst. Und Streicheleinheiten sind bei Samtpfoten das was eine Katze braucht.