Schnittwunden beim Hund verbinden

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Schnell kann sich der Hund beim Toben Platz- oder Schnittwunden zufügen. Doch wie versorgt man die Wunde am besten? Wann sollte der Tierarzt benachrichtigt werden?

   Tierarzt oder Selbsthilfe?

Natürlich erfordert nicht jeder Kratzer gleich einen Besuch beim Tierarzt. Jedoch sollten auch kleinere Wunden behandelt werden, da hier die Gefahr einer Infektion besteht. Sogar winzige Wunden können sich entzünden und eine Blutvergiftung auslösen. Nach der sorgfältigen Reinigung und Desinfektion ist daher auch bei kleineren Wunden ein Tierarztbesuch empfehlenswert. Die Verletzung sollte beobachtet werden, bis sie vollständig abgeheilt ist. Tiefe, großflächige und klaffende Wunden sollten immer vom Tierarzt versorgt werden. Schon nach wenigen Stunden verschlechtern sich die Heilungschancen einer nicht versorgten Wunde.

   Stoßweise Blutung

Aus der Wunde spritzendes oder pulsierendes Blut ist ein absoluter Notfall, der den tierärztlichen Notdienst erfordert. Meist ist das Blut hellrot. Da die Blutung stoßweise erfolgt, ist höchstwahrscheinlich eine Schlagader betroffen. In diesem Fall ist ein Druckverband ratsam, der die Blutung stoppt. Da Verblutungsgefahr besteht, sollte der Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden. Bei hohem Blutverlust muss die Schlagader abgebunden werden. Als Schlinge können Sie einen Gürtel oder Schnürsenkel verwenden. Notieren Sie die genau Uhrzeit, zu der Sie die Abbindung durchgeführt haben. Vorsicht: Wird eine Gliedmaße länger als 20 Minuten abgebunden, besteht die Gefahr, dass Gewebe abstirbt. Deshalb sollten Sie nur abbinden, wenn die Blutung nicht aufzuhalten ist.

   Massive Blutung

Bei massiven Blutungen ist häufig eine Vene verletzt. Das Blut ist dann meist dunkelrot. Ein fester Druckverband hilft, um die Blutung zu regulieren. Das Blutgefäß muss vom Tierarzt operativ geschlossen werden.

   Druckverband

Drücken Sie eine sterile Mullkompresse oder mehrere Papiertaschentücher auf die Wunde und fixieren Sie das Ganze mithilfe eines Tuches. Wenn Sie kein Tuch zur Hand haben, können Sie auch ein T-Shirt darüber legen und die Stoffenden um das Bein herumführen. Anschließend legen Sie eine komplette Packung Papiertaschentücher auf das Tuch. Verknoten Sie dann die mit dem Tuch bedeckte Wunde, damit der Verband fest sitzt. Legen Sie einen weiteren Druckverband darüber, wenn die Blutung nicht aufhört.

   Pfotenverband

Desinfizieren und säubern Sie die Wunde zunächst mit einem sterilen Tupfer und lauwarmem Wasser. Danach sollte jede einzelne Zehe mit Watte unterpolstert werden. Verbinden Sie die Wunde mit einer Kompresse oder Mullgaze. Benutzen Sie anschließend eine elastische Binde, um den Verband zu fixieren.

  Veteri-Tipp