Gesetz in den Niederlanden: Verbot der Mopszucht jetzt auch bei uns?

Gesetz in den Niederlanden: Verbot der Mopszucht jetzt auch bei uns?
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Der Mops zählt seit Jahren zu den beliebtesten Gesellschaftshunden und hat sich längst einen festen Platz in den Herzen unzähliger Hundeliebhaber auf der ganzen Welt gesichert. Gleichzeitig häufen sich jedoch auch kritische Stimmen, die die Zucht der Rasse als Tierquälerei bezeichnen.

Bei unseren niederländischen Nachbarn ist die Mopszucht mittlerweile sogar verboten. Was hinter diesem Verbot steckt und ob bei uns ein ähnliches Gesetz zu erwarten ist, erfährst du im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • In den Niederlanden dürfen keine Hunde mehr gezüchtet werden, deren Schnauze eine bestimmte Mindestlänge unterschreitet.
  • Das Zuchtverbot betrifft neben dem Mops auch andere kurzköpfige Hunderassen, wie zum Beispiel Bulldoggen und Pekinesen.
  • In Deutschland ist bislang trotz Forderungen von Tierschützern kein Verbot der Mopszucht geplant.
  • Die Mitgliedsvereine des VDH möchten die Gesundheit kurzköpfiger Hunde mit einem speziellen Belastungstest verbessern.

Warum die Niederlande den Mops verboten haben

Das Gesetz, welches bereits vor einiger Zeit in den Niederlanden verabschiedet wurde, richtet sich nicht ausschließlich gegen die Mopszucht, sondern schließt auch andere Rassen, wie zum Beispiel den Boston Terrier, die Englische und die Französische Bulldogge und den Pekinesen, mit ein.

Der Grund für das Gesetz besteht natürlich nicht in einer generellen Abneigung gegenüber bestimmten Hunderassen. Vielmehr geht es darum, etwas für den Tierschutz zu tun und dem Leiden aufgrund von angezüchteten körperlichen Einschränkungen entgegenzuwirken.

In diesem Zusammenhang geht es insbesondere um eine ganz bestimmte Eigenart, die alle genannten Rassen gemeinsam haben. Denn ob Mops oder Pekinese – bei einem Blick in das Gesicht der Vierbeiner fallen sofort die deutlich verkürzte Schnauze und der deformierte Kopf auf. Diese optische Eigenart wird als Brachycephalie bezeichnet.

Folgen der Brachycephalie für den Mops und andere Hunde

Sicher kann man darüber streiten, ob das platt gedrückte Gesicht eines Mops hübsch ist oder nicht. Doch Brachycephalie, beziehungsweise Kurzköpfigkeit ist weit mehr als nur eine optische Besonderheit. Denn sie hat für betroffene Arten eine Reihe von Folgen, mit denen sich die Tiere oft ein Leben lang herumquälen müssen.

Kurzköpfige Hunde leiden häufig unter massiven Atemproblemen, was sich zum Teil durch regelrechtes Röcheln beim Atmen bemerkbar macht. Zudem sind sie sehr hitzeempfindlich, da ihre kurze Schnauze eine ordnungsgemäße Thermoregulation verhindert.

Das hat unter anderem zur Folge, dass die Vierbeiner im Alltag zum Teil sehr deutlich eingeschränkt sind. Zudem kann Kurzköpfigkeit bei Hunden weitere Gesundheitsbeschwerden auslösen und zum Beispiel zu einer unzureichenden Gebissfunktion sowie zu einer erhöhten Anfälligkeit für Augenprobleme führen.

Was bei der Mopszucht in den Niederlanden künftig zu beachten ist

Streng genommen verbietet das niederländische Gesetz die Mopszucht nicht generell, sondern sieht vielmehr vor, dass die Schnauze von Hunden künftig mindestens ein Drittel der Länge des Kopfes haben muss. Auf absehbare Zeit besteht das Ziel sogar darin, dass die Schnauze der Tiere mindestens halb so lang wie ihr Kopf ist.

Darüber hinaus müssen verschiedene weitere Merkmale, wie das Ausbleiben übermäßiger Atemgeräusche, erfüllt sein, um für die Zucht zugelassen zu werden.

Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass die Tiere nicht an Brachycephalie und ihren Folgen leiden. Für die Durchsetzung dieser Regelung, die eigentlich bereits im Jahr 2014 in kraft getreten ist, sollen künftig regelmäßig durchgeführte Kontrollen sorgen.

Tiere, welche die vorgegebenen Kriterien nicht erfüllen, sollen von der Zucht ausgeschlossen werden. Das soll die Gesundheit der betroffenen Rassen langfristig verbessern und die im Laufe der Zeit angezüchteten Probleme beheben.

Wird die Mopszucht auch in Deutschland verboten?

Deutsche Tierschützer begrüßen die Entscheidung der Niederlande natürlich und fordern nun auch für Deutschland, ein entsprechendes Verbot in die Wege zu leiten. Bislang gibt es in dieser Richtung jedoch keine Pläne.

So ist zum Beispiel auch der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) der Ansicht, dass eine bestimmte Schnauzenlänge alleine keine Aussagekraft hinsichtlich der Gesundheit und der körperlichen Leistungsfähigkeit eines Hundes hat.

Der Belastungstest für kurzköpfige Hunderassen

Um die Zucht gesunder Hunde bei Rassen wie dem Mops und der Englischen Bulldogge auch ohne ein Zuchtverbot für Tiere mit sehr kurzer Schnauze zu fördern, baut der VDH auf einen speziellen Belastungstest für kurzköpfige Hunderassen.

Bei diesem Test müssen die Vierbeiner eine bestimmte Strecke auf dem Laufband zurücklegen und werden dann im Hinblick auf Atemgeräusche und Herzfrequenz hin untersucht. Hunde, die den standardisierten Belastungstest nicht bestehen, sollen von der Zucht ausgeschlossen werden. Zumindest für Tiere, die der kontrollierten Zucht aus Mitgliedsvereinen des VDH entstammen, sollte sich auf diese Weise einiges zum Positiven entwickeln.

Verbot der Mopszucht – unser Fazit

Grundsätzlich ist es begrüßenswert, dass die Tiergesundheit bei der Hundezucht auch hierzulande mehr in den Vordergrund rückt. Ob es für das dauerhafte Wohl von kurzköpfigen Rassen einer Einstufung als verbotene Qualzucht bedarf, wird die Zukunft zeigen.

Unabhängig davon solltest du dich beim Kauf eines Hundes generell an einen seriösen Züchter, dem es nicht ausschließlich um das schnelle Geld geht, wenden. Das betrifft nicht nur Tiere wie den Mops, sondern generell alle Hunderassen.