Internationale Hundeausstellungen in Deutschland

Internationale Hundeausstellungen in Deutschland
@LRuss / Pixabay

Hundeausstellungen erfreuen sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Denn die Veranstaltungen bieten Hundeliebhabern die Möglichkeit, sich über zahlreiche Themen wie verschiedene Rassen, Hundesportarten oder Haltung und Pflege zu informieren.

Darüber hinaus ist es unter gewissen Voraussetzungen natürlich auch möglich, mit dem eigenen Vierbeiner teilzunehmen.

Falls du dich für den Besuch oder die Teilnahme an einer Hundeausstellung in Deutschland interessierst, findest du im Folgenden eine Liste mit aktuellen Veranstaltungsterminen. Zudem haben wir für dich in diesem Artikel einige interessante Informationen zum Thema zusammengestellt.

Hundeausstellungen in Deutschland im Jahr 2020 auf einen Blick
  • Offenburg am 14. und 15.03.2020
  • Chemnitz am 28. und 29.03.2020
  • Lingen am 18. und 19.04.2020
  • Erfurt am 30. und 31.05.2020
  • Neumünster am 06. und 07.06.2020
  • Dortmund vom 12. bis 14.06.2020
  • Gießen am 20. und 21.06.2020
  • Meisdorf am 04. und 05.07.2020
  • Nürnberg am 18. und 19.07.2020
  • Hude am 01. und 02.08.2020
  • Ludwigshafen am 08. und 09.08.2020
  • Leipzig am 22. und 23.08.2020
  • Rostock am 03. und 04.10.2020
  • Dortmund vom 16. bis 18.10.2020
  • Karlsruhe am 07. und 08.11.2020
  • Kassel am 05. und 06.12.2020

Hundeausstellungen haben eine lange Tradition

Hundeausstellungen sind keine Erfindung der letzten Jahre. Die weltweit erste Ausstellung für Rassehunde fand bereits im Jahr 1859 im britischen Newcastle upon Tyne statt. Nur vier Jahre später folgte in Hamburg die erste Hundeausstellung in Deutschland. An dieser nahmen damals immerhin 453 Hunde teil.

Formwertnoten für die teilnehmenden Hunde

Um die teilnehmenden Tiere bei der Hundeausstellung zu bewerten, beurteilen die Richter die Hunde anhand des Rassestandards. Für jeden Vierbeiner wird ein schriftlicher Bericht verfasst. Dieser enthält auch eine sogenannte Formwertnote.

Folgende Formwertnoten können vergeben werden:

  • Vorzüglich (die Bestnote für Tiere, die in besonders hohem Maße ihrem Rassestandard entsprechen)
  • Sehr gut (für Hunde, die lediglich einige kleinere Fehler aufweisen)
  • Gut (für teilnehmende Hunde, die größere Fehler aufweisen)
  • Genügend (für Hunde, die im Hinblick auf ihren Rassestandard wesentliche Mängel aufweisen)
  • Disqualifiziert (für nicht dem Rassestandard entsprechende Hunde, beziehungsweise Tiere mit gemäß ihrem Standard disqualifizierenden Merkmalen sowie aggressive Hunde)
  • Ohne Bewertung (für Tiere, bei denen wegen ihres Verhaltens oder aufgrund anderer Umstände keine Wertung möglich war)

Junghunde in einem Alter von sechs bis neun Monaten werden bei Hundeausstellungen des VDH mit den Noten vielversprechend, versprechend sowie wenig versprechend bewertet. Senioren ab einem Alter von acht Jahren erhalten keine Formwertnoten mehr.

Auch bei Hundeausstellungen hat das Tierwohl Vorrang

Die Richtlinien der FCI schreiben explizit vor, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der teilnehmenden Hunde bei Hundeausstellungen stets Vorrang haben. Es ist daher ausdrücklich verboten, die Vierbeiner Situationen auszusetzen, die ihre Gesundheit gefährden oder übermäßig Stress auslösen.

Wer gegen diese Regel verstößt, muss mit einem Ausschluss von der aktuellen und künftigen Hundeausstellungen rechnen. Das Verbot umfasst auch Substanzen, die das Aussehen von Haut, Fell und Nase der Hunde verändern. Um die Tiere zurechtzumachen, sind lediglich Scheren, Kämme, Bürsten und Trimmer erlaubt.

Nicht alle Hunde dürfen an Hundeausstellungen teilnehmen

Wenn du mit deinem Hund an einer offiziellen Hundeausstellung teilnehmen möchtest, muss dein Vierbeiner einige Vorgaben erfüllen. Zunächst einmal ist es notwendig, dass er einer durch die FCI anerkannten Rasse angehört.

Nicht von der FCI anerkannte Hunde dürfen teilnehmen, wenn sie vom nationalen Verband anerkannt werden und über eine Ahnentafel verfügen. Es ist allerdings nicht erlaubt, sie einer FCI-Gruppe zuzuordnen. Stattdessen müssen sie ausdrücklich als nicht von der FCI anerkannte Rassen geführt werden.

Zudem darf dein Hund nicht krank sein oder gerade Welpen bekommen haben, die noch gesäugt werden. Kupierte Hunde dürfen nur entsprechend der gesetzlichen Regelungen des jeweiligen Landes teilnehmen, wobei die Bewertung der Tiere ausschließlich gemäß des Rassestandards zu erfolgen hat.

Kritik an Hundeausstellungen

Es gibt immer wieder kritische Stimmen, die an Hundeausstellungen vor allem die einseitige Beachtung der im Rassestandard vorgesehenen äußeren Merkmale bemängeln. Dieser Umstand birgt laut Kritikern das Risiko für Qualzuchten.

Zudem sind besonders erfolgreiche Ausstellungshunde bei Züchtern oftmals sehr begehrt. Da in diesen Fällen nicht immer auf die Gesundheit des Zuchthundes geachtet wird, kann das die Ausbreitung von Erbkrankheiten innerhalb einer Rasse begünstigen.

Auch wenn die verantwortlichen Verbände in den letzten Jahren einiges gegen derartige Probleme unternommen haben, ist die Kritik an Hundeausstellungen zum Teil durchaus berechtigt. Immerhin hat schon so manche einst robuste Rasse durch den reinen Fokus auf das äußere Erscheinungsbild nach und nach ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit verloren.