Wie Tiertafeln bedürftigen Haustieren und ihren Haltern helfen

Wie Tiertafeln bedürftigen Haustieren und ihren Haltern helfen
@duchy / Shutterstock

Wenn du ein Haustier wie einen Hund oder eine Katze besitzt, weißt du mit Sicherheit, dass die Haltung nicht nur mit einem hohen Zeitaufwand, sondern auch mit monatlichen Kosten verbunden ist.

Gerade Letzteres kann im Falle einer finanziellen Notlage schnell zum Problem werden. Es kommt daher immer wieder vor, dass Halter ihre Vierbeiner nicht mehr versorgen können und das Haustier im Tierheim landet.

Um das zu vermeiden, gibt es mittlerweile in vielen größeren Städten eine Tiertafel, an die sich bedürftige Haustierbesitzer wenden können. Welche Hilfe du dort in Anspruch nehmen kannst und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst, erklären wir dir im Folgenden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Bedürftige Besitzer erhalten bei der Tiertafel kostenloses Futter für ihr Haustier.
  • Bei manchen Tiertafeln ist zusätzlich eine kostenfreie Versorgung durch einen Tierarzt möglich.
  • Um Hilfe zu bekommen, musst du deine Bedürftigkeit vorab nachweisen.
  • Der Betrieb der Tafeln kann nur durch ehrenamtliche Mitarbeiter und Spenden aufrecht erhalten werden.
  • Wenn du die Tiertafel unterstützen möchtest, kannst du entweder spenden oder ehrenamtlich mithelfen.

Wie die Tiertafeln arbeiten

Vermutlich hast du schon des Öfteren von den Tafeln gehört. Bedürftige Menschen erhalten dort kostenlos Essen, sodass sie nicht hungern müssen. Tiertafeln machen im Prinzip das Gleiche, nur dass sie eben nicht Menschen, sondern Haustieren helfen.

Die Mitarbeiter, die sich dort um die Organisation und die Ausgabe von Tiernahrung kümmern, arbeiten in der Regel ehrenamtlich und erhalten somit kein Geld für ihre Tätigkeit. Da das Futter kostenlos abgegeben wird, sind die Tiertafeln jedoch darauf angewiesen, mit ausreichend Sach- und Geldspenden unterstützt zu werden.

Voraussetzungen, um die Hilfe einer Tiertafel in Anspruch zu nehmen

Natürlich richtet sich das Angebot der Tiertafeln nicht an besonders sparsame Tierhalter, sondern ausschließlich an jene Menschen, die bei der Versorgung ihres Haustieres tatsächlich auf Unterstützung angewiesen sind.

Bevor du die Hilfe der örtlichen Tiertafel in Anspruch nehmen kannst, musst du daher zunächst einmal deine Bedürftigkeit nachweisen. Dafür wirst du in der Regel einen Einkommensnachweis, wie beispielsweise deinen Rentenbescheid oder deinen Hartz IV Bescheid, vorlegen müssen.

Wer bei der Tiertafel keine Unterstützung erhält

Bevor deine Bewerbung akzeptiert wird, wird man dich vermutlich darum bitten, zu belegen, wann du dir deinen Vierbeiner zugelegt hast. Denn das Ziel der Tiertafeln besteht nicht darin, bedürftigen Menschen die Anschaffung eines Haustieres zu ermöglichen.

Stattdessen geht es darum, jenen Haltern zu helfen, die erst nach dem Kauf des Tieres in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Schaffst du dir zum Beispiel einen Hund an, obwohl du weißt, dass du ihn dir eigentlich nicht leisten kannst, wirst du sehr wahrscheinlich keine Hilfe erhalten.

Um zu verhindern, dass das Angebot ungerechtfertigt in Anspruch genommen wird, kann es darüber hinaus sein, dass sich ein Mitarbeiter der Tiertafel ein Bild von deiner Wohnsituation machen möchte und dich zuhause besucht.

Das Angebot der Tiertafeln kann variieren

Tiertafeln sind auf Spenden angewiesen. Das bedeutet, dass das Angebot nicht immer gleich ist. Je nachdem was gespendet wurde, kann es daher durchaus sein, dass nicht immer alle notwendigen Produkte verfügbar sind.

Sofern es die Vorräte hergeben, kannst du dich bei der Tiertafel in der Regel mit den folgenden Dingen eindecken:

  • Zubehör, wie zum Beispiel Hundeleinen
  • Tiernahrung und Snacks
  • Pflegeprodukte wie Mittel gegen Parasiten

Die Menge, die ein Tierhalter bekommt, richtet sich normalerweise nach dem tatsächlichen Bedarf des Vierbeiners. Für einen Schäferhund wirst du daher zum Beispiel mehr Futter als für einen Dackel erhalten.

Ehrenamtliche Tierärzte bei der Tiertafel

Abgesehen von Futter stellen vor allem Tierarztbesuche einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar. Das gilt natürlich ganz besonders dann, wenn das Haustier einmal krank wird, betrifft allerdings auch einfache Vorsorgemaßnahmen wie wichtige Impfungen.

Aus diesem Grund arbeiten manche Tiertafeln mit Tierärzten, die sich zur kostenlosen Versorgung der Haustiere von bedürftigen Haltern bereit erklärt haben, zusammen.

Möchtest du diese Hilfe in Anspruch nehmen, musst du selbstverständlich auch dem Veterinär nachweisen, dass du dir die Behandlung nicht leisten kannst.

So kannst du die Arbeit der Tiertafeln unterstützen

Vielleicht bist du selbst nicht auf Hilfe angewiesen und möchtest die Tiertafeln stattdessen bei ihrer Arbeit unterstützen. Um das zu tun, hast du mehrere Möglichkeiten.

Wenn es deine Zeit zulässt, könntest du zum Beispiel ehrenamtlich mitarbeiten und jeden Monat für ein paar Stunden bei der Organisation oder der Ausgabe von Futter helfen.

Alternativ kannst du aber natürlich auch mit Geld- und Sachspenden helfen. Entscheidest du dich für Letzteres, solltest du dich im Vorfeld jedoch erkundigen, welche Produkte aktuell gebraucht werden.

Tiertafeln – unser Fazit

Mit Sicherheit sehen manche Menschen die Arbeit der Tiertafeln kritisch und vertreten die Ansicht, dass sich bedürftige Menschen kein Haustier zulegen sollten. Das mag zwar richtig sein. Allerdings kann ein Haustier nichts dafür, wenn sein Besitzer krank oder arbeitslos wird.

Zudem unterstützen Tiertafeln in der Regel ohnehin nur jene Halter, die erst nach der Anschaffung des Tieres in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Wir sind daher der Meinung, dass Tiertafeln eine gute Sache sind und Kritik in den meisten Fällen nicht gerechtfertigt ist.

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