Haben Hunde Angst vor Gewitter?

Haben Hunde Angst vor Gewitter
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Viele Hunde haben Angst vor Gewitter. Sobald Blitz und Donner anfangen, verstecken sie sich, fangen an zu winseln oder scharren auf dem Boden. So mancher Vierbeiner kann vor lauter Angst sogar nicht einmal seine Blase kontrollieren.

Woher die Furcht vor Gewitter stammt, ist weitgehend unklar. Einige Rassen scheinen tendenziell etwas empfindlicher zu sein, wobei pauschale Aussagen in dieser Hinsicht schwierig sind.

Unabhängig davon solltest du deinen Hund auf jeden Fall unterstützen, damit die Angst vor dem Gewitter nicht immer größer wird. Wie dir das gelingt, erfährst du im Folgenden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Viele Hunde haben Angst vor Gewitter und geraten bei Blitz und Donner in Panik.
  • Die genauen Ursachen für den Ursprung der Furcht sind weitgehend unklar.
  • Strafen sind bei Angst vor Gewitter ebenso kontraproduktiv, wie übermäßige Aufmerksamkeit.
  • Neben Ablenkung und einem geeigneten Rückzugsort können auch Desensibilisierungs-CDs bei Gewitterangst nützlich sei.

Die Angst des Hundes beginnt bereits vor dem Unwetter

Oft äußert sich die Angst des Hundes bereits lange, bevor das Gewitter tatsächlich losgeht. Sei es ein Abfall des Luftdrucks, ein dunkler werdender Himmel oder beginnender Regen – all das nimmt dein Vierbeiner wahr, wodurch er schon im Vorfeld des eigentlichen Unwetters gestresst und nervös wirken kann.

Bestrafungen verschlimmern die Gewitterangst des Hundes

Ein Hund mit Angst vor Gewitter kann für seinen Besitzer durchaus anstrengend sein. Bestrafungen sind jedoch definitiv der falsche Weg, um eine Verhaltensänderung bei deinem Vierbeiner herbeizuführen. Denn im Zweifel wirst du so nur erreichen, dass sich dein Hund künftig nicht nur vor dem Gewitter, sondern auch noch vor dir und einer möglichen Strafe fürchtet.

Dass Bestrafungen ein denkbar schlechter Weg für den Umgang mit der Gewitterangst von Hunden sind, bedeutet jedoch nicht, dass du es stattdessen mit ausgiebigen Streicheleinheiten während des Unwetters versuchen solltest.

Denn wenn du deinem ängstlichen Vierbeiner zu viel Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, bestätigst du ihn nur darin, dass die Furcht vor dem Gewitter berechtigt ist. Zudem kann es passieren, dass er künftig denkt, für deine Zuneigung Angst zeigen zu müssen.

So kannst du deinen Hund bei Angst vor Gewitter unterstützen

Hat dein Hund Angst vor Gewitter, solltest du dein Möglichstes tun, um ihm diese zu nehmen und ihn zu beruhigen. In der Praxis kann sich dieses Unterfangen durchaus als schwierig erweisen. Dennoch gibt es einiges, was du tun kannst, um die Furcht deines Vierbeiners zumindest merklich zu lindern.

Folgende Maßnahmen können bei Hunden mit Angst vor Gewitter hilfreich sein:

  • Schaffe eine Rückzugsmöglichkeit.
  • Schließe die Fenster.
  • Sorge für Ablenkung.
  • Bewahre selbst die Ruhe.
  • Versuche es mit Desensibilisierung.
  • Besorge ein Thundershirt.
  • Wende dich an einen Hundetrainer.

Schaffe eine Rückzugsmöglichkeit

Hat dein Hund Angst vor Gewitter, sollte er unbedingt die Möglichkeit haben, sich an einen ruhigen und gemütlichen Ort zurückzuziehen. Zu diesem Zweck eignet sich zum Beispiel eine mit Decke und Kissen ausgestattete Transportbox. Zieht sich dein Hund dorthin zurück, solltest du ihn zwar nicht bedrängen, jedoch stets in Hörweite bleiben.

Schließe die Fenster

Versuche den Lärm des Gewitters so gut es geht zu reduzieren. Schließe in jedem Fall die Fenster und lasse die Rolläden während des Unwetters herunter. Zusätzlich ist es hilfreich, beispielsweise den Fernseher oder das Radio einzuschalten, sodass die Geräuschkulisse des Unwetters nicht alleine im Vordergrund steht.

Sorge für Ablenkung

Wenn dein Hund Angst vor Gewitter hat, hilft es meist, ihn abzulenken. Gemeinsames Spielen und das eine oder andere Leckerli funktionieren oft sehr gut und sorgen dafür, dass der Vierbeiner seine Furcht vergisst oder sie zumindest etwas in den Hintergrund rückt.

Bewahre selbst die Ruhe

Du selbst magst zwar keine Angst vor dem Gewitter haben, bist jedoch vielleicht nervös, weil du weißt, wie sich dein Hund gleich verhalten wird. Deine eigene Nervosität kann schnell dazu führen, dass die Furcht deines Vierbeiners verstärkt wird. Versuche daher unbedingt, die Ruhe zu bewahren und aus dem aufziehenden Gewitter keine große Sache zu machen.

Desensibilisierung für Hunde mit Angst vor Gewitter

Es gibt spezielle Geräusch-CDs, dir dir dabei helfen können, deinen Hund an den Lärm des Gewitters zu gewöhnen und so seine Angst zu lindern. Indem du eine solche CD regelmäßig abspielst, nimmt dein Vierbeiner die Gewittergeräusche irgendwann als etwas ganz normales wahr. Natürlich solltest du zunächst leise beginnen und die Lautstärke (je nach Reaktion des Hundes) schrittweise erhöhen.

Hier findest du ein gutes Beispiel für eine geeignete Geräuschkulisse:

Das Thundershirt für Hunde mit Gewitterangst

Bei Thundershirts handelt es sich um spezielle Shirts für Hunde, die besonders eng anliegen und auf bestimmte Bereiche des Körpers einen sanften Druck ausüben. Dies soll beruhigend auf den Vierbeiner wirken, scheint allerdings nicht bei jedem Tier zu funktionieren. Einen Versuch ist es aber dennoch mit Sicherheit wert.

Wende dich an einen Hundetrainer

Wenn du mit der Situation überfordert bist und es nicht schaffst, die Angst deines Hundes vor Gewitter in den Griff zu bekommen, kann der Besuch bei einem Hundetrainer hilfreich sein. Dieser kann dir weitere wertvolle Tipps geben und dabei helfen, der Furcht deines Vierbeiners künftig besser zu begegnen.

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