Mein Hund frisst nicht: woran es liegen kann und was dagegen hilft

Mein Hund frisst nicht
@ Gladskikh Tatiana /Shutterstock

Wenn dein Hund nicht oder nur sehr wenig frisst, solltest du ihn aufmerksam beobachten. Denn auch wenn vorübergehende Appetitlosigkeit meist harmlos ist, kann eine länger andauernde Futterverweigerung schnell gefährlich werden.

Welche Gründe es haben kann, dass dein Hund nicht mehr richtig frisst, was du dagegen tun solltest und ab wenn der ausbleibende Appetit ein Fall für den Tierarzt ist, erklären wir dir im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Zu den möglichen Ursachen für Appetitmangel zählen eine falsche Ernährung, Stress, Hormonschwankungen und Gesundheitsprobleme.
  • Eine dauerhafte Futterverweigerung kann zu gefährlichen Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust führen.
  • Anpassungen bei der Fütterung sowie das Vermeiden von Stress können oft dabei helfen, den Appetit des Tieres wieder zu verbessern.
  • Wenn dein Hund länger nicht frisst oder weitere Beschwerden auftreten, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Ernährungsbedingte Appetitlosigkeit beim Hund

Genau wie bei dir kann es auch bei deinem Hund vorkommen, dass ihm seine Nahrung Probleme bereitet. Schließlich spielt die Ernährung eine große Rolle für das Wohlbefinden. Hat sich dein Hund zum Beispiel seinen Magen verdorben, ist es nicht ungewöhnlich, dass er nicht frisst.

Allerdings müssen Verdauungsprobleme wie Magenschmerzen nicht zwangsläufig durch verdorbenes Futter verursacht werden. Ebenso kann es sein, dass dein Vierbeiner sein Futter nicht verträgt oder ihm eine abrupte Futterumstellung Probleme bereitet.

Darüber hinaus ist es zudem möglich, dass du beim Füttern generell etwas falsch machst. Vielleicht gibst du deinem Hund zwischen den Mahlzeiten zu viele Leckerlis oder lässt seinen vollen Futternapf den ganzen Tag stehen. Auch das kann dazu führen, dass dein Hund nicht richtig frisst, wenn er es soll.

Zu guter Letzt gibt es natürlich auch unter den Vierbeinern wahre Feinschmecker. Es ist daher durchaus denkbar, dass das Futter ganz einfach nicht den Geschmack deines Hundes trifft und er deshalb das Fressen verweigert.

Das hilft gegen ernährungsbedingten Appetitmangel bei Hunden

Für den Fall, dass dein Hund aufgrund einer falschen Ernährung nicht frisst, lässt sich die Appetitlosigkeit in der Regel recht leicht beheben. Zunächst einmal solltest du darauf achten, ihm zwischendurch nicht zu viele Leckerlis zu geben. Das gilt ganz besonders für Reste vom Tisch.

Darüber hinaus ist es hilfreich, ihn zu festen Zeiten mit mehreren kleinen Mahlzeiten zu füttern und den Napf nach dem Fressen wegzuräumen.

Wenn du die wichtigen Regeln, wie Ruhe nach dem Füttern beachtest, kann das Futter auch stehen bleiben, bis der Hund sich bedient hat.

Sorge zudem für ein gut verträgliches Futter. Denn möglicherweise frisst dein Hund nicht, weil er an einer Unverträglichkeit oder einer Futtermittelallergie leidet. In diesem Fall kann ein schrittweise durchgeführter Futterwechsel gegen die Appetitlosigkeit helfen.

Ein gestresster Hund frisst häufig nicht richtig

Stress ist ein häufig unterschätztes Problem für Hunde, das sich nicht nur negativ auf das allgemeine Wohlbefinden sowie das Immunsystem auswirken kann. Darüber hinaus kann übermäßiger Stress auch dazu führen, dass dein Hund keinen Appetit hat und sein Futter verweigert.

Je besser es dir gelingt, Stress für deinen Vierbeiner zu vermeiden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Hund nicht frisst. Bedenke in diesem Zusammenhang auch, dass übermäßiger Stress neben Appetitmangel auch Verhaltensänderungen verursachen oder sogar ernsthaft krank machen kann.

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Hormonschwankungen können bei Hunden Appetitlosigkeit auslösen

Ein weiterer möglicher Grund für Appetitmangel sind Hormonschwankungen. So kommt es zum Beispiel immer wieder vor, dass ein Hund während der Pubertät vorübergehend nicht richtig frisst. Nicht anders sieht es bei läufigen oder scheinträchtigen Hündinnen aus. Auch hier ist es keine Seltenheit, dass das Tier sein Futter verweigert.

Gegen Hormonschwankungen während der Pubertät deines Hundes kannst du natürlich nichts tun. Um die Läufigkeit oder eine mögliche Scheinschwangerschaft zu verhindern, ist theoretisch eine Kastration möglich. Viel Ablenkung und Beschäftigung halten jedoch den Hormonpegel hoch, sodass die Symptome der Scheinschwangerschaft gar nicht oder nur gering auftreten.

Der eventuell auftretende Appetitmangel ist in diesen Fällen aber ohnehin nur vorübergehend und daher für sich alleine genommen sicherlich kein Grund für den Eingriff. Allerdings hat das Kastrieren noch einige weitere Vorteile, wie du in unserem Artikel zum Thema Kastration beim Hund nachlesen kannst.

Appetitmangel kann bei Hunden auch medizinische Ursachen haben

Leider ist die Ursache für Appetitmangel nicht immer harmlos. Denn wenn dein Hund nicht frisst, kann es sich dabei durchaus auch um das Symptom einer Krankheit oder eines anderen gesundheitlichen Problems handeln.

Das gilt vor allem dann, wenn neben dem Appetitverlust noch weitere Beschwerden auftreten und der Vierbeiner zum Beispiel Durchfall bekommt, Fieber hat oder ganz offensichtlich unter Schmerzen leidet.

Unter anderem können folgende medizinische Gründe zu Appetitlosigkeit bei Hunden führen:

  • Eine gerade überstandene Operation
  • Die Gabe bestimmter Medikamente
  • Eine Fehlfunktion der Schilddrüse
  • Eine akute Vergiftung
  • Organerkrankungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Verschluckte Fremdkörper
  • Zahnschmerzen
  • Zahlreiche Infektionskrankheiten

Ein kranker Hund, der nicht frisst, muss zum Tierarzt

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht frisst, solltest du unbedingt einen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Immerhin kann dem Appetitmangel eine ernste Krankheit zugrunde liegen, die umgehend behandelt werden muss. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann dir jedoch nur ein Fachmann sagen.

Hinzu kommt, dass eine dauerhafte Futterverweigerung zu einem massiven Gewichtsverlust und gefährlichen Mangelerscheinungen führt.

Sollte dein Hund über einen längeren Zeitraum nicht fressen und darüber hinaus vielleicht sogar noch weitere Beschwerden haben, hilft ein zeitnaher Tierarztbesuch nicht nur gegen den Appetitmangel, sondern rettet deinem Vierbeiner möglicherweise sogar das Leben.