Hundetricks – Was der Hund lernen kann

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Hundetricks können Bestandteil der Hundeerziehung sein und eine sinnvolle Beschäftigung. Ein Vierbeiner, der Tricks auf Kommando ausführen kann, hat schnell alle Sympathien der Zuschauer auf seiner Seite. Ein Tier, das Kunststücke auf fast unsichtbare Zeichen hin ausführt, wirkt sehr beeindruckend. Hinter den tollen Tricks, die so leicht aussehen, steckt aber zunächst einmal Arbeit und Geduld bei der Hundeerziehung.

  Hundetricks bringen Abwechslung in den Alltag

Durch das Lernen ist der Vierbeiner geistig und körperlich gefordert und hat eine sinnvolle Beschäftigung. Hundetricks eignen sich besonders gut für Tage an denen schlechtes Wetter herrscht und man nicht oder nur kurz hinausgehen kann oder für Tiere die an einer Krankheit leiden, die sie in ihrer Beweglichkeit einschränkt. Hundetricks beugen außerdem Verhaltensweisen vor, die auftreten, wenn sich das Tier zu sehr langweilt oder unterfordert ist.

Wichtige Grundlage für das Lernen von Hundetricks sind das Vertrauen, die Bindung und die Festlegung der Rangordnung zwischen Mensch und Vierbeiner. Jeder Halter kennt den Charakter seines Tieres nach einiger Zeit, man sollte darauf achten, was der Vierbeiner gern tut und woran er besonderen Spaß hat. Jeder vierbeinige Freund kann Tricks lernen. Man sollte jedoch zunächst darauf achten, seine angeborenen Talente zu fördern. Der Vierbeiner soll mit Spaß und ohne Leistungsdruck bei der Sache sein, nur dann wird er die Hundetricks auch schnell lernen und sie gern und willig ausführen.

  Tolle und beeindruckende Hundetricks sind beispielsweise:

  •   Pfote geben
  •   auf Kommando bellen/ Laut geben
  •   Sprung durch einen Reifen/ über oder durch die Arme eines Menschen
  •   „Toter Hund“
  •   Türen öffnen/schließen
  •   Tragen und Apportieren von Gegenständen
  •   Lichtschalter an/ aus machen
  •   rückwärts gehen
  •   rollen/ auf dem Boden kriechen
  •   Männchen machen/ „Hübsch“ machen
  •   beim Gehen im Slalom durch die Beine des Menschen laufen
  •   versteckte Dinge suchen, „erschnüffeln“
  •   Menschen/ Dinge am Namen erkennen und zeigen
  •   „Schäm dich“/ mit der Pfote winken
  •   Dinge auf der Schnauze/ dem Kopf balancieren

Für Hundetricks sollte der Vierbeiner die Grundkommandos, „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ beherrschen. Hat man herausgefunden, welche Talente der vierbeinige Hausgenosse besitzt, kann man auf diesen Grundkommandos aufbauen. Aus „Sitz“ kann zum Beispiel „Männchen machen“ werden oder aus „Platz“ das rollen oder kriechen auf dem Boden auf Kommando. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Hundetricks zu erlernen.

Wichtig ist, dass der Vierbeiner für das richtige Verhalten eine sofortige Bestätigung erhält. Dies kann man mit der Stimme tun oder auch mit dem sogenannten Clickertraining. Hier wird das richtige Verhalten beim Hundetrick sofort mit einem Click bestätigt. Der Vorteil bei dieser Trainingsart ist die sehr Zeitnahe und damit punktgenaue Bestätigung, die man mit Stimmkommandos kaum erreichen kann.

Falsches Verhalten wird beim Erlernen von Tricks nicht etwa bestraft, dies würde das Tier verwirren, sondern einfach ignoriert. Man wiederholt den Ablauf so lange, bis der Vierbeiner das gewünschte Verhalten anbietet und bestätigt dies sofort mit der Stimme oder einem Click und einer darauf folgenden Belohnung. Für Hundetricks ist deswegen je nach Hund mehr oder weniger Geduld erforderlich, nicht jedes Tier lernt gleich schnell.

Was der durchschnittliche Halter unter Hundetricks versteht, ist bei der professionellen Hundeerziehung Grundlage der Ausbildung. Zum Beispiel müssen Blindenhunde und Vierbeiner, die Behinderten helfen, Gegenstände tragen und bringen können. Auch das Licht an- und ausschalten, sollte kein Problem sein. Diensthunde werden dazu ausgebildet, beispielsweise Drogen am Geruch zu erkennen und den Fund durch Bellen anzuzeigen. Die Hundetricks sind also nicht nur eine nette Abwechslung für Mensch und Tier, sondern stammen eigentlich aus der professionellen Hundeerziehung und -ausbildung.