Vorsorge für alte Hunde

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Hundesenioren sollten regelmäßig zum Tierarzt. Denn nur so können altersbedingte Krankheiten frühzeitigt entdeckt und behandelt werden.

  Senioren brauchen Extra-Pflege

Genau wie beim Menschen bringt das Alter auch bei Hunden Veränderungen mit sich, die zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können. Ab dem neunten Lebensjahr zählen Hunde zu den Senioren; große Rassen schon ab sieben Jahren. Im Alter ist der Hund nicht mehr so beweglich und agil wie früher. Die Muskulatur baut ab, die Knochen werden porös. Herz- Leber- und Nierenleistung nehmen ab und das Seh- und Hörvermögen lassen nach. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und das Immunsystem wird schwächer. Eine verminderte Anpassungsfähigkeit an innere und äußere Belastungen erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten. Deshalb: Die rechtzeitige Erkennung von äußeren Veränderungen oder Erkrankungen im Frühstadium ist ein wichtiger Bestandteil im Vorsorgeprogramm für ältere Hunde!

  Der Körper verändert sich: Graues Fell und Fettgeschwülste

Auch Farbe und Struktur des Fells bei älteren Hunden verändern sich: Das Fell verliert seinen Glanz und die Schnauze ergraut. Fell und Haut brauchen nun ein besonderes Pflegeprogramm. Der Hund muss regelmäßig auf Geschwüre und Hautprobleme untersucht werden. Bei der Untersuchung der Haut können Hautprobleme, Haarausfall, Wunden, Reizungen oder Anzeichen von Floh- oder Parasitenbefall frühzeitig erkannt werden. Den Körper des Hundes einmal pro Woche auf Auffälligkeiten hin abtasten. Beim Abtasten können Schwellungen und Veränderungen des Gewebes entdeckt werden. Im fortgeschrittenen Alter leiden einige Hunde an gutartigen Fettgeschwülsten und Warzen. Diese bitte genau beobachten! Bei allen ungewöhnlichen Schwellungen – und besonders, wenn sich diese verändern – den Tierarzt aufsuchen.

  Besondere Vorsorgeuntersuchungen: „Geriatrisches Profil“ beim Tierarzt

Zusätzlich zur regelmäßigen Augen-, Fell-, Krallen- und Gebisskontrolle zu Hause sollte das Blut des alten Hundes vom Tierarzt untersucht werden. Ein so genanntes „geriatrisches Profil“ dient zur Kontrolle von Leber-, Nieren-, Schilddrüsen- und Blutzuckerwerten. Besonders die genaue Überprüfung der Nieren ist sehr wichtig. Denn die chronische Niereninsuffizienzgehört zu den häufigsten Todesursachen bei alten Hunden. Um das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verlangsamen, ist eine medikamentöse Therapie notwendig. Voraussetzung ist die rechtzeitige Diagnose durch den Tierarzt im Rahmen der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.

  Hüftgelenksdysplasie im Alter

Besonders bei Zuchthunden ist die Untersuchung auf Hüftgelenksdysplasie (HD) empfehlenswert, da es sich um eine angeborene Fehlbildung im Hüftgelenk handelt. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommt es bei den betroffenen Hunden zu Instabilität und Lahmheit. Ratsam ist die Untersuchung auch bei Arbeits- und Sporthunden, deren Gelenke sehr beansprucht werden. Die Untersuchung wird nur bei ausgewachsenen Hunden ab einem Alter von zwölf Monaten durchgeführt – bei Riesenrassen sogar erst ab dem 18. Lebensmonat. Bei der Röntgenuntersuchung muss der Hund in Narkose sein, da nur eine vollständige Muskelentspannung ein aufschlussreiches Röntgenbild liefert. Wichtig: Der Hund muss nüchtern sein, d.h. er darf mindestens sechs bis acht Stunden vor der Untersuchung nichts essen, nur trinken ist erlaubt. Das Ergebnis wird anschließend mit dem Tierarzt besprochen und bei Bedarf eine Therapie angeordnet.

  Vorsorgliche Untersuchung auf Patellaluxation

Alte Hunde sollten auch auf Kniescheibenluxation hin untersucht werden. Diese schmerzhafte Fehlstellung des Kniegelenkes tritt besonders häufig bei kleinen Hunderassen auf. Aufgrund der Schmerzen führt der Hund untypische Bewegungen aus, die zur Abnutzung der Gelenke führen können. Arthrose und Lahmheit sind die Folge.

  Deshalb: Schon beim ersten Auftreten der Symptome den Hund untersuchen lassen. Je nach Schweregrad der Kniescheiben-Luxation ist ein operativer Eingriff nötig.

  Gesunde Ernährung: Schonkost im Alter

Auch die Umstellung des Futters gehört zur Vorsorge. Im Alter werden die Hunde ruhiger und der Grundumsatz sinkt. Die Menge des Futters sollte der Aktivität entsprechend angepasst werden. Denn Übergewicht kann bei Hunden zu orthopädischen Problemen führen und vorhandene gesundheitliche Probleme verstärken. Am besten den Tierarzt nach ausgearbeiteten Diät- und Ernährungsplänen fragen.