Wogegen du deinen Hund impfen lassen solltest

Wogegen du deinen Hund impfen lassen solltest
@ MYP Studio / Shutterstock

Impfungen für Hunde sind ein Thema, das unter Haltern immer wieder kontrovers diskutiert wird. Impfgegner weisen regelmäßig auf mögliche Nebenwirkungen hin, während Befürworter die Immunisierung vor Krankheiten als unverzichtbaren Teil der Gesundheitsvorsorge ihres Vierbeiners betrachten.

Ob und wogegen du deinen Hund impfen solltest und mit welchen Risiken du dabei rechnen musst, erfährst du im Folgenden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Impfungen schützen Hunde vor gefährlichen Krankheiten, die zum Teil sogar tödlich verlaufen können.
  • Die Nebenwirkungen, die die Immunisierung verursachen kann, sind in der Regel zu vernachlässigen.
  • Wir empfehlen für alle Hunde die Durchführung der von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin empfohlenen Pflichtimpfungen.
  • Ob ein zusätzlicher Impfschutz gegen weitere Krankheiten sinnvoll ist, sollte anhand des individuellen Infektionsrisikos bewertet werden.

Warum du deinen Hund impfen lassen solltest

Es gibt vermutlich keinen wirksameren Schutz vor gefährlichen Hundekrankheiten als das Impfen. Ohne Impfung ist dein Hund Krankheiten wie Staupe oder Tollwut schutzlos ausgeliefert. Die Folgen einer Infektion sind oft tödlich und das Risiko, mit den Erregern in Kontakt zu kommen, hoch.

Aus diesem Grund ist es ratsam, frühzeitig eine sogenannte Grundimmunisierung, mit der der Vierbeiner gegen die Erreger geschützt werden kann, durchführen zu lassen. Die erste Impfung kann bei Hunden in der Regel ab der achten Lebenswoche durchgeführt werden.

Im Rahmen der Grundimmunisierung ist es zunächst erforderlich, die Impfung mit einem Abstand von einigen Wochen zwei bis drei Mal zu wiederholen. Erst dann besteht ein ausreichender Schutz vor den entsprechenden Erregern.

Um den Impfschutz dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist im Anschluss an die Grundimmunisierung eine regelmäßige Auffrischung erforderlich. Je nach Impfstoff muss diese in einem Abstand von ein bis drei Jahren erfolgen.

Mögliche Nebenwirkungen von Impfungen beim Hund

Impfgegner lassen oft keine Gelegenheit aus, um auf die vermeintlichen Risiken von Impfungen hinzuweisen. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass diese weitaus geringer sind, als gerne behauptet wird.

Zu den möglichen Nebenwirkungen, die bei deinem Hund nach dem Impfen auftreten können, zählen in erster Linie leichte Schwellungen um die Einstichstelle. In Einzelfällen kann es zudem zu einer allergischen Reaktion kommen.

Schwere Nebenwirkungen, die den Vierbeiner in ernste Gefahr bringen, sind jedoch äußerst selten und zum Teil noch nicht einmal wissenschaftlich belegt. Insofern kannst du dir sicher sein, dass der Nutzen, den die Impfung für deinen Hund hat, die möglichen Risiken deutlich überwiegt.

Nichtsdestotrotz stellt das Impfen für den Körper deines Hundes immer eine gewisse Belastung dar, weshalb der Tierarzt die Immunisierung nur bei vollständig gesunden Tieren durchführt.

Wogegen du deinen Hund auf jeden Fall impfen lassen solltest

Bei der Frage, wogegen du deinen Hund impfen lassen solltest, gilt es zunächst einmal zwischen sogenannten Pflicht- und Wahlimpfungen zu unterscheiden. Die beiden Begriffe werden von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin zur Einteilung der verschiedenen Impfungen genutzt.

Pflichtimpfungen werden aufgrund des hohen Infektionsrisikos, beziehungsweise des schweren Krankheitsverlaufs für alle Hunde empfohlen. Sie sind zwar trotz ihrer etwas irreführenden Bezeichnung freiwillig, sollten jedoch bei allen Vierbeinern ein fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge sein.

Gegen diese Krankheiten solltest du deinen Hund in jedem Fall impfen:

  • Tollwut
  • HCC (Hepatitis contagiosa canis)
  • Leptospirose
  • Parvovirose
  • Staupe

Optionale Impfungen für Hunde

Im Unterschied zu Pflichtimpfungen handelt es sich bei Wahlimpfungen um einen Impfschutz gegen Krankheiten, für die das Risiko je nach Haltungsbedingungen und Herkunft des Hundes unterschiedlich hoch sein kann.

Zu den Wahlimpfungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin zählen:

  • Borreliose
  • Canines Herpesvirus
  • Coronavirus
  • Zwingerhusten
  • Leishmaniose
  • Tetanus

Ob du deinen Hund gegen eine oder mehrere dieser Krankheiten impfen lassen solltest, lässt sich nicht pauschal sagen. Stattdessen kommt es in erster Linie auf eure individuelle Situation an, ob ein entsprechender Impfschutz zu empfehlen ist oder nicht.

So ist eine Impfung gegen Zwingerhusten zum Beispiel immer dann sinnvoll, wenn viele Hunde auf engem Raum zusammenleben, während das Infektionsrisiko für einen klassischen Familienhund eher zu vernachlässigen ist.

Ähnlich verhält es sich auch mit den anderen Wahlimpfungen. Eine Leishmaniose Impfung macht beispielsweise für einen Hund, der sein gesamtes Leben in Deutschland verbringt, nur wenig Sinn. Solltest du mit deinem Vierbeiner einen Urlaub in Südeuropa planen, stellt sie hingegen einen wirkungsvollen Schutz gegen eine Infektion mit Leishmanien dar.

Wogegen Hunde geimpft werden sollten – unser Fazit

Wenn es um die Entscheidung geht, wogegen du deinen Hund impfen lassen solltest, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zumindest im Hinblick auf die Wahlimpfungen gegen Krankheiten wie Borreliose oder Leishmaniose solltest du das Infektionsrisiko im Einzelfall abwägen und dich dann entscheiden, ob ein entsprechender Impfschutz sinnvoll ist.

Die genannten Pflichtimpfungen sollten jedoch bei jedem Hund durchgeführt werden. Schließlich schützen sie deinen Vierbeiner vor äußerst gefährlichen Krankheiten und die zu erwartenden Nebenwirkungen sind in der Regel zu vernachlässigen.

Jetzt nur kurze Zeit kostenlos anmelden