Anämie bei Katzen

Anämie bei Katzen
@ Kirlikedi / Shutterstock

Eine Anämie kann bei Katzen unterschiedliche Gründe haben und in verschiedenen Formen auftreten. Als Halter ist es wichtig, die Symptome der Blutarmut rechtzeitig zu erkennen und zeitnah bei einem Tierarzt vorstellig zu werden. Denn unbehandelt kann eine Anämie für die betroffene Katze schnell lebensgefährlich werden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Leidet eine Katze unter einer Anämie, sind in ihrem Blut zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden.
  • Da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind, führt die Anämie zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung.
  • Blutarmut kann die Folge eines starken Blutverlusts sowie eines übermäßigen Abbaus oder einer unzureichenden Bildung roter Blutkörperchen sein.
  • Notwendige Behandlungsmaßnahmen sowie die Heilungschancen sind von der genauen Ursache der Blutarmut abhängig.

Was ist eine Anämie?

Bei einer Anämie sind im Blut der Katze zu wenige rote Blutkörperchen (Erythrozyten) enthalten. Man bezeichnet die Anämie daher auch als Blutarmut. Da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind, kommt es infolge der Anämie zu einer unzureichenden Versorgung des Organismus und damit einhergehend zu weiteren Beschwerden.

Ursachen einer Anämie bei Katzen

Bei Anämien unterscheidet man zwischen drei unterschiedlichen Formen, wobei jede davon durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Dabei gilt es zu beachten, dass eine Anämie keine eigenständige Krankheit, sondern lediglich das Symptom einer Grunderkrankung darstellt.

Die hämolytische Anämie

Von einer hämolytischen Anämie spricht man, wenn die roten Blutkörperchen der Katze schneller zerstört als neu gebildet werden. Mögliche Ursachen dieser Form der Blutarmut können zum Beispiel Bakterien und Parasiten oder Autoimmunkrankheiten sein.

Anämie durch Blutverlust

Darüber hinaus kann eine Anämie bei Katzen allerdings auch durch einen Blutverlust verursacht werden. Dieser kann zum Beispiel die Folge einer Verletzung oder einer Vergiftung durch Rattengift sein.

Anämie aufgrund mangelnder Bildung von roten Blutkörperchen

Die dritte Form der Anämie ist dadurch gekennzeichnet, dass das Knochenmark nicht dazu in der Lage ist, genug rote Blutkörperchen zu bilden. Das kann zahlreiche Ursachen haben. Unter anderem können Tumore, Schädigungen am Rückenmark, Nierenprobleme, ein Eisenmangel oder auch eine Infektion mit dem felinen Leukämievirus dafür verantwortlich sein.

Symptome einer Anämie bei Katzen

Da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich sind, führt die Anämie bei betroffenen Katzen zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung.

Auch wenn eine Anämie im Grunde genommen keine eigenständige Krankheit, sondern lediglich ein Symptom ist, macht sich das durch verschiedene Beschwerden recht deutlich bemerkbar.

Leidet deine Katze unter einer Anämie, kannst du das unter anderem an folgenden Symptomen erkennen:
  • Blasse Schleimhäute
  • Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Eine erhöhte Herzfrequenz
  • Schnelle Erschöpfung

Je nachdem welche Krankheit der Anämie zugrunde liegt, können darüber hinaus weitere krankheitsspezifische Symptome auftreten, die nicht direkt etwas mit der Blutarmut zu tun haben.

Diagnose einer Anämie bei Katzen

Sollte der Verdacht bestehen, dass eine Katze unter einer Anämie leidet, ist ein zeitnaher Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Um die Blutarmut zu diagnostizieren, wird der Veterinär zunächst den Hämatokrit (der Anteil an roten Blutkörperchen im Blut) messen.

Im Rahmen der Blutuntersuchung kann der Tierarzt zudem direkt Tests auf mögliche Grunderkrankungen, die für die Anämie der Katze verantwortlich sind, durchführen. Darüber hinaus können für die Diagnose auch weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel MRT-Aufnahmen oder Biopsien, erforderlich sein.

Sind die Schleimhäute deiner Katze nicht mehr rosig, weißt das auf eine Anämie hin.
@ Serena Koi / Pexels

Behandlung einer Anämie bei Katzen

Da es sich bei einer Anämie lediglich um ein Symptom handelt, ist die vorliegende Grunderkrankung für die erforderliche Behandlung ausschlaggebend. Es kann daher sein, dass eine medikamentöse Therapie erforderlich ist oder die Katze, wie etwa im Fall eines Tumors, operiert werden muss, um die Ursache der Blutarmut zu beheben.

Bei einem starken Blutverlust oder einer schweren Anämie ist es darüber hinaus möglich, dass die Katze Bluttransfusionen erhalten muss, um die akute Blutarmut auszugleichen und Schlimmeres zu verhindern.

Heilungschancen einer Anämie bei Katzen

Ob eine Anämie bei Katzen geheilt werden kann, hängt im Wesentlichen von der genauen Ursache ab. Während sich eine Blutarmut, die durch einen Eisenmangel ausgelöst wurde, zum Beispiel sehr leicht durch die Gabe einer entsprechenden Nahrungsergänzung beheben lässt, sieht das bei schweren Erkrankungen oder Tumoren möglicherweise anders aus.

In jedem Fall ist es wichtig, dass die Anämie bei der betroffenen Katze zeitnah erkannt wird. Denn je eher mit der Behandlung begonnen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Vierbeiner seine Krankheit unbeschadet übersteht.

Vorbeugung einer Anämie bei Katzen

Die Möglichkeiten, einer Anämie bei Katzen vorzubeugen, sind stark begrenzt. Schließlich ist es kaum möglich, sämtliche Krankheiten, die zu einer Blutarmut führen können, zu verhindern.

Dennoch gibt es einige Dinge, die Halter tun können. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen entsprechende Krankheiten, die eine Anämie auslösen können. Darüber hinaus ist es bei Freigängern sinnvoll, auf einen ausreichenden Zeckenschutz zu achten, um so einer Infektion mit Babesiose oder Ehrlichiose vorzubeugen.