Hund zugelaufen – was tun?

Hund zugelaufen - was tun
@limshae / Shutterstock

Es kann durchaus vorkommen, dass ein Hund seinem Besitzer entwischt und alleine auf Entdeckungstour geht. Für den Fall, dass dir ein Hund zugelaufen ist, gibt es natürlich einige Dinge zu beachten. Welche das sind und wie du dich in dieser Situation richtig verhältst, erklären wir dir im Folgenden.

<b>Das Wichtigste auf einen Blick:</b>
  • Entlaufene Hunde sind häufig gestresst und verängstigt.
  • Bevor du dich einem herrenlosen Vierbeiner näherst, solltest du sicher sein, dass er keine Gefahr für dich darstellt.
  • Du bist dazu verpflichtet, deinen Fund bei der Polizei oder dem Ordnungsamt zu melden.
  • Neben der Versorgung des Tieres sollte die Suche nach seinem Besitzer oberste Priorität haben.
  • Entscheidest du dich dafür, einen zugelaufenen Hund zuhause zu pflegen, darfst du ihn erst nach sechs Monaten dauerhaft behalten.

Ist der Hund tatsächlich entlaufen?

Nicht jeder vermeintliche Streuner ist tatsächlich ohne seinen Halter unterwegs. Denn es kann durchaus sein, dass der Vierbeiner einfach mit einigem Abstand vorneweg läuft. Bevor du also daran denkst, das Tier aus seiner Not zu befreien, solltest du zunächst einmal abwarten.

Möglicherweise ist deine Sorge vollkommen unbegründet und der Besitzer des Tieres biegt wenige Augenblicke später bereits vollkommen entspannt um die Ecke.

Vorsicht im Umgang mit fremden Hunden

Falls du unterwegs einen entlaufenen Hund entdeckst, solltest du dich diesem nicht einfach ohne Weiteres nähern. Schließlich kennst du das Tier nicht und weißt daher auch nicht, wie es auf fremde Menschen reagiert.

Hinzu kommt, dass der Vierbeiner möglicherweise gestresst oder verängstigt ist und daher vielleicht zubeißt, um sich zu verteidigen. Da Hundebisse leicht zu schweren Verletzungen führen können, solltest du den herum streunenden Vierbeiner zunächst beobachten.

Das ermöglicht es dir, ihn besser einschätzen zu können und gibt dem Hund die Gelegenheit, mit dir vertraut zu werden. Nähere dich dem Vierbeiner erst, wenn du dir sicher bist, dass er keine Gefahr für dich darstellt.

Einen zugelaufenen Hund mit nach Hause nehmen?

Es ist mit Sicherheit naheliegend, einen zugelaufenen Hund ganz einfach mit nach Hause zu nehmen und ihn dort zu pflegen. Da dieses Vorgehen strafbar ist, raten wir die allerdings davon ab.

Denn sofern der Vierbeiner nicht ganz offensichtlich ausgesetzt wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass er von seinem Besitzer bereits gesucht wird. Aus diesem Grund solltest du dich in erster Linie darauf konzentrieren, den Halter des Tieres ausfindig zu machen.

Prüfe zunächst, ob der Hund eine Marke an seinem Halsband trägt, die dir Aufschluss über seinen Halter gibt. Ist das nicht der Fall, kann dir mit Sicherheit ein Tierarzt in der Nähe weiterhelfen. Dieser kann den Chip, den viele Hunde implantiert bekommen, auslesen und so Informationen zum Besitzer erhalten.

So findest du den Besitzer des zugelaufenen Hundes

Im Normalfall hat ein zugelaufener Hund einen Besitzer, der ihn vermisst und sich sicher große Sorgen um ihn macht. Sorge also dafür, dass das herrenlose Tier so schnell wie möglich wieder nach Hause zu seiner Familie kann.

Um den Besitzer eines zugelaufenen Hundes zu finden, hast du neben dem Aufsuchen eines Tierarztes unter anderem die folgenden Möglichkeiten:
  • Suche in der Umgebung nach Zetteln, die auf den entlaufenen Vierbeiner hinweisen.
  • Frage in Geschäften nach, ob man dort etwas über den Halter weiß.
  • Wende dich an das örtliche Tierheim und bitte dort um Hilfe.
  • Melde den zugelaufenen Hund bei der nächsten Polizeidienststelle oder dem Ordnungsamt.
  • Hänge selbst Zettel mit einem Foto des Tieres und deiner Telefonnummer auf.
  • Nutze Portale wie z.B. Findefix

Einen zugelaufenen Hund betreuen

Sofern sich der Halter des zugelaufenen Hundes nicht umgehend ermitteln lässt und du deinen Fund ordnungsgemäß gemeldet hast, kannst du den Vierbeiner natürlich vorübergehend bei dir zuhause aufnehmen und betreuen. Sei dir dabei jedoch bewusst, dass ein Hund viel Arbeit macht und die Haltung eine große Verantwortung darstellt.

Zudem kann es sein, dass es mehrere Wochen dauert, bis du den Besitzer gefunden hast und dieser seinen Hund abholt. Du solltest dir daher sicher sein, dass du genug Zeit hast, dich um das Tier zu kümmern. Ist das nicht der Fall, ist der zugelaufene Hund in einem Tierheim vermutlich besser aufgehoben.

Wann darf man einen zugelaufenen Hund behalten?

Selbstverständlich wirst du im Laufe der Zeit eine Beziehung zu dem zugelaufenen Hund aufbauen. Wenn sich der Besitzer schließlich doch noch meldet, kann das für dich eine schmerzhafte Trennung von deinem neuen Mitbewohner zur Folge haben.

Nichtsdestotrotz gehört das Tier dir nicht, weshalb du es in den ersten Monaten auch nicht ohne Weiteres behalten und die Herausgabe an den eigentlichen Halter verweigern darfst. Bis das möglich ist, muss der zugelaufene Hund mindestens ein halbes Jahr bei dir gelebt haben. Erst dann gehört er offiziell dir.

Jetzt nur kurze Zeit kostenlos anmelden